Wurmzucht im Zimmerpflanzentopf

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rängwöm
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Wurmzucht im Zimmerpflanzentopf

Beitrag von rängwöm »

Hallo,
habe etwas im Forum gestöbert und ab und an Beiträge gefunden, wo bereits von Würmern in Zimmerpflanzen geschrieben wurde. Wollte meine Erfahrungen damit zusammengefasst vorstellen, da es m.E. eine tolle Sache ist und leicht viel Freude und Erfolg bereitet. Abgesehen davon ist es auch eine sehr einfache Methode, die zu spektakulären Wachstumsergebnissen führen kann.
Hatte eine Efeutute bei Aldi für 5 EUR vor dem endgültigem Vetrocknen gerettet, mangels Verwendungsmöglichkeit irgendwann netter umgetopft und in´s Büro gestellt. Erholte sich und wuchs. Kam irgendwann auf die Idee, etwas Gartenerde und ein paar Würmer dazuzugeben, was prima funktionierte. Das System ist sehr anwender- und pflanzenfreundlich, da es die üblichen Fehler (z.B. Überfütterung) verzeiht und zu einer sehr beeindruckenden Pflanzenentwicklung führt: zahlreiche Neutriebe, meterlang, durch das gesamte Zimmer, hat viele an einen Urwald erinnert. Aus einem für ein derartiges Wachstum eigentlich zu kleinem Topf (zylindrisch, 26 x 24 cm). Irgendwann voller aktiver Würmer (denke, Erd- u. Kompostwürmer). Es ist ein sehr stabiles System geworden, keine üblen Gerüche, keine Taufliegen (klar gab es eine Trauerfliegenphase, ebenso eine mit sehr vielen Milben), keine Wurmflucht. Grund m.E. so, wie es kürzlich Kuno (?) sinngemäß funktioniert hat: der Natur ihren Lauf lassen. In Kurzform:

- Discountererde geht, v.a. wenn sie mit Erde aus dem Garten "geimpft" wird (Würmer sind ja nur der sichtbare Teil der unglaublich komplexen Bodenbiomasse).
- Würmer aus dem Garten oder Kompost (man kann sie natürlich auch kaufen), die, die sich am wohlsten fühlen, werden sich dann am besten vermehren.
- Futter: v.a. rohe Gemüse- u. Salatabfälle. Habe sie pürriert, dann mit etwas Erde und Eierschalenpulver vermischt, in Schraubgäser getan, davon eins verfüttert, den Rest tiefgefroren oder Kühlschrank (damit immer verfügbar).
- Fütterung: oberste Zentimeter Erde abgenommen, (aufgetauten) Glasinhalt ausgekippt, in den Boden bestmöglich eingearbeitet, Glas mit Wasser ausgespült drüber gekippt, oberste Erde wieder drauf. Keine Gerüche, keine Fliegen, nach einiger Zeit "Waldbodenduft", dann abwarten oder füttern (alle 2-3 Wochen). Mit der Zeit muss natürlich Erde entnommen werden, oder man topft um.
- Wasser: bei mir nur Regenwasser, von oben oder in Untersetzer, vor Wochenenden auch 5 cm hoch gefüllt und je nach Jahreszeit. Im Urlaub nutze ich eine automatische Urlaubsbewässerung (auch Aldi oder so).
- Düngen: Niemals nich! Wollte der Pflanze einmal nach den Sommerferien "mal eben schnell" mit (korrekt dosiertem) Flüssigdünger etwas Gutes tun - hatte ein Massenwurmsterben. Der Gestank wurde hier auch schon beschrieben, abgesehen vom Herzschmerz keine gute Sache.

Es ist sehr, sehr lebendig, eine echte Freude. Habe wegen des Gartens keine größeren Zimmerpflanzen mehr, aber wenn ich das damals schon gemacht hätte... Besuchern und Kindern kann man die Würmer zeigen, sie tummeln sich ja in den ersten Zentimetern. Und die Pflanze zeigt ihre Freude auch täglich.
Also, so oder anders, immer viel Freude,
janwillem
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Re: Wurmzucht im Zimmerpflanzentopf

Beitrag von Worma »

Hallo,
ich kann mich Janwillems Erfahrungen nur anschließen. Ich ziehe Süßkartoffeln über Winter im Zimmer im Topf, pflanze sie im Mai in einen großen Topf im Freien - und ernte aus zwei Stängeln des Krauts im nächsten Jahr die Kartoffeln. In den letzten Wochen hab ich von zwei Stängeln ca. 1,2kg Süßkartoffeln geerntet.
Schon beim Einpflanzen der Stängel in den kleinen Topf gebe ich Judels mit rein, mische etwas Gemüsereste unter die Blumenerde, gebe ca. alle 2 bis 3 Wochen Küchenabfälle unter die Oberfläche. So ist die Erde im Topf locker-krümelig und ich vermute, dass das, zusammen mit den Nährstoffen, die Ausbildung kräftiger Wurzeln und ihrer Verdickungen unterstützt.
Sonnige Grüße
Worma
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