das Angebot hättest du sicherlich nicht ausgeschlagen, oder ?
Derzeit vielleicht doch. Das liegt aber mehr daran, dass ich in den vergangenen sechs Jahren sehr viel Holzabfälle angezogen habe, u.a. 5 Kubikmeter Holzhäcksel vom gemeindeeigenen Bauhof und größer 15 Kubikmeter gehäckseltes Fichtenreisig, und damit eine enorme Vorlast an Holz in Komposten verschiedener Verarbeitungsstufen wie auch schon ausgebracht im Boden habe. Dem gegenüber ist der Bezug an Grünmasse (Stickstoff für C/N-Verhältnis) deutlich zusammengebrochen (wiederaufgenommene Kleintierhaltung, zwei Dürre-Sommer), so dass ich in jedem Fall zurückhaltender sein muss.
Ich nehme aber gerne Laubholzreisig. Mein Nachbar hat einige Bäume umgelegt. Das massive Holz möchten sehr viele für ihre Feuerung, mit den feineren Stücken kann heute niemand mehr etwas anfangen als nur Häckseln und liegen lassen (macht Arbeit). Ich arbeite per Hackstock und Beil das Reisig für meinen
Kon-Tiki auf. Holzhäcksel wären dort technologisch nicht so gut geeignet. Die aktuell bezogene Menge wird mir in der zweiten Jahreshälfte etwa 600 bis 800 Liter Pflanzenkohle liefern, und die kann dann liegen, Alterung unter Witterung macht sie sogar besser.
Dieses kleine Beispiel ist eines dafür, dass man für Pflanzenkohle nicht zwingend Wälder bei uns, in Rumänien, Skandinavien oder im Amazonasgebiet abholzen muss, sondern aus örtlichen Abfällen herstellen kann.
Generell ist es eine gute Idee, sich einen solchen Holzhäckselhaufen hinzulegen, wenn man Gelegenheit und Platz hat. Abseits der Verwendung als Mulch unter Sträuchern, auf Wegen usw. kann man hier eine Langfristkompostierung vornehmen: Etwas angemischt mit etwas Erde (Mineralik) und etwas fertigem bzw. auch halbfertigem Kompost zur mikrobiellen Impfung hat man eine gute Basis. Laub und Grünschnitt passen hier immer.
Man kann alles aus der Küche unterbringen, was an anderen Stellen als problematisch gilt. Das sind bei mir beispielhaft auch die Lake von Salzheringen, das Pflanzenöl vom Matjes, Aufgüsse jeder Art, Ausspülungen von Joghurt, Quark, Essensreste, das Kochwasser von Pasta, Kartoffeln, Klößen (sofern nicht wiederverwendet für das Kochen), Pflanzenreste. Sogar Fäkalien sind denkbar (siehe Trockentoiletten). Das pure Holz ist hungrig und kann vieles aufnehmen und problemarm verarbeiten. Durch Vielfalt und Langfristigkeit werden sich praktisch immer gesunde Rottebedingungen einstellen. Mit dem Ergebnis kann man dann auch etwas anfangen.