Mehlwurm-Zucht

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Qarsten
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Qarsten »

weil mir die Katze zu viel Platz im warmen Heizungskeller vereinnahmt
Soviel zum Thema "ganz moderne Rollenverteilung" :)

Qarsten, der weiterhin sehr gerne Deinen Thread verfolgt
LeckerInsekt
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von LeckerInsekt »

Pfiffikus hat geschrieben: Mo 20. Jan 2020, 00:41 Glückwunsch zu Deinen Zuchterfolgen!

Gegenwärtig würde ich mir aber nicht trauen, so ein Stück Tomate zu füttern. Zweifellos wird das gerne genommen, aber gewiss nicht sofort in der hier gezeigten Menge. Wie lange haben die Mehlis denn gebraucht, um dieses Stück zu verzehren?

Abgesehen scheiden die Mehlwürmer bei zu viel Obst als Nahrung feuchteren Kot aus, als normal. Der bildet dann Klumpen oder eine Kruste am Gefäß. Das muss ich nicht haben.


Pfiffikus,
der zur Zeit wegen übermäßiger Gabe von Apfelstücken eine Plage von Obstfliegen im Keller beobachtet

Danke schön.
Nach 2 Tagen war das Fruchtfleisch gefressen.

Und bei mir sind keine Klumpen oder Sonstiges am Gefäß.
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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Wieder zu Hause - da will ich Euch mal berichten, wie es weiter ging.

Zuerst berichte ich mal von den Probanden, die ich mit dem gebrauchten Kaugummi füttern wollte. Igitt, den wollen si nicht fressen. Der Kaugummi zeigt auch nur ganz winzige Kratzer, von denen ich nicht weiß, ob Mehlis da gekostet haben oder ob der anders zerkratzt wurde.

Aber siehe da, Oh Wunder!
KG_6796.jpg
KG_6765.jpg

Keine Ahnung, was die seit Jahresbeginn gefressen haben, aber die fangen jetzt an, sich zu verpuppen!


Pfiffikus,
der nun nicht mehr ordentlich die eventuell erhoffte Gewichtszunahme abwiegen kann
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Wurm-Bine »

Bekommen deine Fische eigentlich auch manchmal Käfer als Futter? Ich kenne mich ja so gar nicht mit Fischen aus... Aber wenn die Käfer gerade eh natürlich ableben...
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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Bine,
Wurm-Bine hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:25 Bekommen deine Fische eigentlich auch manchmal Käfer als Futter?
Du hast es gut erkannt. Käfer, die noch leben, sind allerdings viel zu schade, um verfüttert zu werden.

Die abgelebten Tiere (Käfer, Puppen, Larven) wandern grundsätzlich in den Teich, wo sie den Fischen schmecken. Gewiss wären die Käfer kein geeignetes Nahrungsmittel für Guppies, doch ein Koi mit 70cm Länge hat keine Probleme, die zu zerbeißen.


Anderes Thema: Neulich kam ich in den Keller und schaute nach den Mehlis. Was fällt in dieser Schale auf?

Wind_6787.jpg

Die Würmer sich schön ausgerichtet, als ob sie irgendjemand gekämmt hat. Sie wurden aber nicht gekämmt oder anderweitig ausgerichtet. Und im Keller ist es auch windstill.
Weder vorher, noch bei späteren Kellerbesuchen habe ich wieder eine solche Ausrichtung beobachten können.


Pfiffikus,
der keine Ahnung hat, warum sich diese Mehlis so parallel ausgerichtet hat
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Wenn sich die Larven verpuppen, so sollte man Gefäße mindestens zweimal täglich kontrollieren und die Puppen absammeln, um ihnen eine Entwicklung in aller Ruhe zu ermöglichen.

Hier sieht man, was passiert, wenn man eine Puppe nicht erwischt.
Puppe_6755.jpg
Links sieht man ganz deutlich, dass sich ein (ehemaliger) Kumpel mal einen ordentlichen Proteinsnack gegönnt hat. Na gut. Der Rest von ihm wurde von den Fischen verspeist.


Pfiffikus,
der Euch auch mal so ein Bild zeigen wollte
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Wurm-Bine »

Hey Pfiffikus!

Wow, das artet ja ganz schön in Arbeit aus. Wie viel Zeit verbringst du denn im Schnitt pro Tag mit Mehlis und Judels, wenn ich fragen darf?

Ich finde die Judels ja - abgesehen von all den anderen Vorteilen - auch so entspannt, weil es die so gar nicht juckt, wenn ich sie mal 2 - 3 Wochen vernachlässige (Urlaub, Arbeit...). Die Mehlis scheinen da wesentlich anstrengender zu sein. Ich hatte überlegt, ob ich dieses Jahr mal ein kleines Mehli-Experiment starte, um eine Mini-Zucht zu erzeugen. Aber mein Mehli-Bedarf ist bei Weitem nicht so groß wie deiner.

Ich müsste jetzt wahrscheinlich ordentlich zurückblättern, um die Info zu bekommen, daher noch als Frage: Wie viele Mehlis "erntest" du so etwa in welcher Zeitspanne? Ich brauche so 2 - 3 pro Tag. Wie viele Eis-Schachteln wären das bei deiner Zucht-Methode?

Schöne Grüße
Bine
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Pfiffikus,
zufällig bin ich auf einen ziemlich interessanten und aktuellen Artikel über Insekten als Nahrungsmittel gestoßen. Darin geht es auch um Mehlwürmer:
https://www.spektrum.de/news/koennen-wi ... ket-newtab
Ich denke, ihn hier zu verlinken macht Sinn, da er thematisch zu deiner Mehlwurmzucht passt, wobei ich deine sehr interessanten Berichte hier regelmäßig verfolge.
LG Wurmcolonia
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Bine,
Wurm-Bine hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 13:53 Wow, das artet ja ganz schön in Arbeit aus. Wie viel Zeit verbringst du denn im Schnitt pro Tag mit Mehlis und Judels, wenn ich fragen darf?
wenn ich Dir hier etwas schreibe, so darfst Du das weder als repräsentativ, noch als notwendig ansehen. Denn nach einem stressigen Tag im Job kann man da unten in Gesellschaft der Mehlis Musik hören, ein wenig Kraft und Ruhe schöpfen. Deshalb habe ich da unten im Keller keine Eile.

Weiterhin hatte ich ja berichtet, dass es in dem einen Keller zu kalt gewesen ist, so dass sich die Entwicklung der Larven massiv hinausgezögert hat. Gegenwärtig verpuppen sich Larven, die Ende Juni geschlüpft sind. Nach acht Monaten Lebenszeit dürfte es sich also um Mehlwurm-Methusalems handeln.

Daraus zog ich im Januar die Konsequenz, noch ein Regal in den Heizungskeller zu stellen, wo sie es mollig warm haben. Wie zu erwarten, haben sie jetzt einen ordentlichen Entwicklungsschub erfahren. Teilweise sind an einem Tag mehr als 200 Puppen entstanden. Der Rest wird noch nachkommen. Auf dem Regal ist jetzt ordentlich etwas vorangegangen!
Puppen_6917.jpg
Puppen_6916.jpg
Du kannst Dir vorstellen, dass das Absammeln der Puppen in diesen Tagen länger als gewöhnlich dauerte. Da ist man schon morgens und abends je eine Viertelstunde damit beschäftigt.
Heute haben sich knapp 100 Puppen zu Käfern entwickelt. Diese anfangs noch weichen Tiere werden noch vorsichtig in die Käferkiste gelöffelt. Auch das braucht seine Zeit.

Für später ist die Selektion so geplant, dass diese manuellen Arbeiten entfallen. Denn auf Dauer kann diese Methode nicht aufrecht erhalten werden.


Wie bereits berichtet, sind die im Sommer geschlüpften Käfer am Ende ihrer Lebensspanne angelangt. In diesen Tagen wird der Bestand wieder ordentlich aufgefrischt, ich hätte gerne mehr als neue 2000 Käfer, damit in der Sommersaison viele Mehlis verfüttert werden können. Die nächsten dürfen in der Wärme aufwachsen, damit sie es bis zum Sommer schaffen.

Wurm-Bine hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 13:53 Wie viele Mehlis "erntest" du so etwa in welcher Zeitspanne?
Einerseits kann ein Koi bei diesen Temperaturen kaum Proteine verwerten. Andererseits möchte ich meinen Käferbestand vergrößern. Aus diesem Grunde ernte ich in diesem Winter keine Futterwürmer. Außer hin und wieder mal ein oder zwei Exemplare, die ich selbst frisch verzehre, frischer geht es schließlich nicht.
Es wandern täglich nur die Tiere in den Teich, die sich zum Ableben entschlossen oder die sich beim Verpuppen verkrüppelt haben.

Wurm-Bine hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 13:53 Ich finde die Judels ja - abgesehen von all den anderen Vorteilen - auch so entspannt, weil es die so gar nicht juckt, wenn ich sie mal 2 - 3 Wochen vernachlässige (Urlaub, Arbeit...).
Du hast auch die Möglichkeit, die Schale mit einer Schicht Kleie zu füllen. Dann wird oben eine Möhre drauf gelegt und das Ganze mäusesicher abgestellt. Diese Schachteln kannst Du gerne zwei oder drei Wochen alleine unbeaufsichtigt lassen.

Ich pflege den Würmern jeweils eine kleinere Portion Kleie zu reichen, die sie etwa innerhalb einer Woche verspeisen und zu diesem Kotpulver verarbeiten. Anschließend werden sie gesiebt und neu gefüttert. Gleichzeitig wird bei dieser Gelegenheit jede Kohorte gewogen und die Gewichtszunahme protokolliert. Mit dieser Methode werden die Kleie sehr vollständig umgesetzt, nur wenige Getreideanteile verbleiben im Kotpulver.



Wurm-Bine hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 13:53 Wie viele Eis-Schachteln wären das bei deiner Zucht-Methode?
Da es bei mir diesen temperaturbedingen Entwicklungsstau gab, stehen hier sehr viele Schalen herum, weil wir in den Heizungskeller umgezogen sind. Das wird sich aber in absehbarer Zeit ändern.
Wenn Du nicht so viele Würmer brauchst, könntest Du mit fünf Schälchen, die Du kreuzweise irgendwo stapeln kannst, gut zurecht kommen.

Wurm-Bine hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 13:53 Die Mehlis scheinen da wesentlich anstrengender zu sein. Ich hatte überlegt, ob ich dieses Jahr mal ein kleines Mehli-Experiment starte, um eine Mini-Zucht zu erzeugen.
Mach doch!
Du musst sie ja nicht jede Woche sieben, abwiegen und protokollieren.



Pfiffikus,
der das auch wesentlich arbeitssparender hinbekommen könnte
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Wurmcolonia hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 15:10 zufällig bin ich auf einen ziemlich interessanten und aktuellen Artikel über Insekten als Nahrungsmittel gestoßen. Darin geht es auch um Mehlwürmer
danke für den Link.

Praktisch stoße ich hier an Grenzen. Die hiesigen Küchenchefinnen akzeptieren zwar meine Tätigkeit im Keller, haben aber diverse Vorbehalte Mehlwürmer in jeglicher Form in der Küche. Kann ja sein, Ihr Frauen könnt das nachfühlen. Ich nicht.


Pfiffikus,
der aus diesem Grunde noch keine eigenen Mehlis frittiert genießen konnte
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