2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Wuseline hat geschrieben: So 26. Jan 2020, 18:51 Hm, wenn du es übereinander stellst, stimmt vielleicht die Belüftung nicht.
Hallo wuseline,
ich denke, dass es hauptsächlich darum geht. Du hast doch eine Kauffarm, oder? Wo sind denn da die Lüftungslöcher in den Arbeitsebenen und sind die teilweise oder ganz verdeckt durch die Ebene darunter?

Dieses Eimersystem hier ist immer noch ein Test, ob es überhaupt funktioniert. Vielleicht kann ich irgendwie die Belüftung verbessern. Vielleicht funktioniert es aber auch einfach nicht gut, mit so hohen Behältern. Mal sehen.

Wuseline hat geschrieben: So 26. Jan 2020, 18:51 Wenn du eine Mehrheit von Enchyträen hast, dann ist was nicht ausgewogen, gibt ja mehrere Faktoren, auch ph, Feuchtigkeit, Mineralien usw.
Ja, der ph-Wert gefällt ihnen. der ist ca. zwischen 5,3-5,6. Gab noch kein Algenkalk hier im Baumarkt. Mische Steinmehl, Ton und Mineralmix dazu. Irgendwann dann auch Algenkalk.

Wuseline hat geschrieben: So 26. Jan 2020, 18:51 Ich würde eher mit gut gerotteten Kompost arbeiten, um das Klima zu stabilisieren,
Das habe ich gelesen bei dir, dass du damit gut starten konntest. Finde es auf jedenfall ausprobierenswert, so ganz grundsätzlich, da ich ja Vorkompost hier habe. Das muss jetzt noch ein wenig warten, damit ich die Würmer nicht mit permanenten Änderungen überfordere.


So schauts zur Zeit in der Futterebene aus.

20200126_125713[1].jpg

Hab ja auch ne Menge Würmer verloren und die Geschlüpften sind noch sehr klein und setzen wenig um.

20200126_125833[1].jpg
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wuseline »

Die Lüftungslöcher sind außen am Deckel , außen am Rand, in mehreren Reihen rund um. Diese können nicht verdeckt werden. Dann hat die Box innen noch viel Luftvolumen, da man nie bis zum Rand befüllt, nur bis einer maximal Markierung, vom maximalen Substrat, bis zum Deckel sind 12 cm und mehr frei, also sehr großer Luftraum, da durch auch dass sie recht großen Durchmesser hat, schätze 40 cm . Die anderen Etagen haben keine Belüftung, werden nur ineinander geschoben, Abstandshalter sind außen an der Box so dass es nicht verdichtet wird durch das Gewicht. Das Auffangbecken ist groß gestaltet und fasst ebenfalls viel Luftvolumen. Der Deckel wird nur aufgelegt, schließt nicht dicht ab.

Dann ist der PH deutlich zu niedrig, er sollte mind 6,5 , eher 7 betragen, bis 8. Man kann Gartenkalk nehmen, Algenkalk nicht notwendig. Ph Wert sollte man nur langsam ändern.
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Wuseline hat geschrieben: Di 28. Jan 2020, 03:11 Die anderen Etagen haben keine Belüftung, werden nur ineinander geschoben,
Ah, okay. Das wollte ich wissen. Dann müsste es ja auch bei mir so klappen.

Wuseline hat geschrieben: Di 28. Jan 2020, 03:11 Dann ist der PH deutlich zu niedrig, er sollte mind 6,5 , eher 7 betragen, bis 8.
Da hab ich andere Infos zu. Das in einer Wurmfarm der ph-Wert zwischen 5-7 okay ist. Siehe Blog-Beitrag von Wurmwelten.
Jedoch sicherlich zu niedrig, um weniger Enchyträen zu haben. Und das, obwohl ich MineralMix gebe und kaum Obst und kein Kaffeesatz.

Wuseline hat geschrieben: Di 28. Jan 2020, 03:11 Man kann Gartenkalk nehmen, Algenkalk nicht notwendig. Ph Wert sollte man nur langsam ändern.
Kennt wer eigentlich den Unterschied zwischen Gartenkalk und Algenkalk, in ihren Auswirkungen auf die Umwelt?
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Nach 18 Wochen.

Das System steht seit 6 Tagen wieder übereinander. Morgen kontrolliere ich die 1. Ebene und werde mal den ph-Wert messen, nachdem nun 2-3 Wochen immer mal wieder etwas Steinmehl untergemengt wurde.

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Die Dunkmücken vermehren sich weiterhin prächtig. Bisher merke ich nichts von den Raubmilben. Morgen, Dienstag ist der Einsatz zwei Wochen her.
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Bei der Kontrolle der untersten Ebene, der Auffangebene, heute, scheint alles okay. Sie ist nur noch sehr flach, da Eierbecher als Abstandshalter dienen. Geruch okay. Feuchtigkeit hoch. Moos tut weiter seine Dienste, jedoch nur noch wenig Würmer drin. Die Wurmzahl insgesamt sieht überschaubar aus. Keine Massenversammlung. Vielleicht finden sie jetzt nach oben. Wird sich erst über die Dauer zeigen.

Die 1. Arbeitsebene hat wieder einen leichten strengen Geruch. Erneut alles umgehoben. Etwas Pappe rein. Diesmal mehr Würmer drin als beim 1. und 2. Umheben. Insgesamt lockerer. Ph-Wert ca. 6.

System wieder ineinander gestellt.
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Nach 19 Wochen.

Ich bin momentan richtig frustriert. Gestern war ich schon dabei, die ganze Sache als gescheitert zu betrachten und den Abbruch zu planen.

Stand ist:
3 Wochen nach dem Einsatz von Hypoaspis Raubmilben gegen Dunkmücken, beschleunigt sich die Dunkmückenpopulation extrem. Es hat also nicht funktioniert und mir wiederstrebt es mittlerweile zutiefst, weiter alle sichtbaren Exemplare am Flies zu töten. Ich kann das nicht mehr. Es bringt ja auch nichts.

Keine Ahnung, warum das mit den Raubmilben nicht geklappt hat. Vielleicht hatte ich das Substrat zu Beginn nicht ausreichend durchgemischt und zu wenig Population reingeschüttet. Vielleicht war auch die Hanfmatte darüber ungünstig. Vielleicht auch die weitere Abfallzugabe ungünstig. Vielleicht, vielleicht, vielleicht...

Ich weiß jetzt nicht mehr was ich tun soll. Hab mich schon vor die Eimer gesetzt und angefangen mit den Dunkmücken zu sprechen, dass sie da nichts verloren haben und hier kein Platz für sie ist.

20200212_100903[1].jpg

Das sieht vielleicht nicht viel aus, aber im Eimer selbst geht es richtig ab.

Und was mich weiter frustriert.
Ich hab die 2. Arbeitsebene mal durchgemengt. Das was da an 'Humus' umgesetzt ist, ist kein Wurmhumus. Es ist eine schleimige, klebrige Masse, die nicht so ausschaut und sich anfühlt, als würde sie etwas taugen.
Da fehlt eindeutig Wurmaktivität. Alle anderen Bewohner sind in Massen da und sehr aktiv. Kugelmilben, weiße Milben, braune Milben, Enychtraen. Ich glaub auch ein paar Springschwänze. Die waren lange nicht mehr da.

Die 1. Arbeitsebene riecht weiterhin leicht nicht gut und ich befürchte auch da, dass sich die guten Nährstoffe in Luft auflösen (ausgasen) und am Ende das nicht besonders brauchbar ist, was da rauskommt.

Ich müsste jetzt eigentlich eine neue Ebene aufsetzen, mit etwas drin, wo sich die Würmer wieder wohl fühlen. Alle Würmer umsiedeln und neu starten. Puhhh... Das wäre das dritte Mal. Mir fehlt gerade die Energie dafür. :|
Und eigentlich müsste ich die Wurmpopulation noch mal erhöhen, da zu viele gestorben sind, was die Vorgänge sehr verlangsamt. (cry)
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Stadtfarmerin
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Stadtfarmerin »

Oh man, ja das ist frustrierend, wenn's nicht läuft... es liest sich ja schon so als ob's einige Baustellen in deinem kleinen System gibt.

Mir fällt da auch nicht mehr so viel dazu ein, du hast ja schon vieles probiert um Dungmückenbefall, Wurmsterben etc. entgegenzuwirken.

Ich kann dir ja mal kurz von meinem kleinen 8 Liter Wurmeimer berichten, vielleicht ist da was für dich dabei. Es läuft ja seit ca. einem halben Jahr und ist ein einfacher kleiner Komposteimer mit Dekel. Viele Löcher unten und im Deckel.

Ich habe da mit etwas Substrat und Bewohnern (Dendros, Enchyträen, Springschwänze) meiner größeren Lombrico Wurmfarm gestartet. Gebe da immer nur Kleinstmengen an Futter / Mineralen etc. rein. So 2 EL pro Woche Futter vielleicht, immer mal ne Prise Gesteinsmehl, Kalk, Sand.

Ich denke mal inzwischen hat sich das ganze eingependelt. Und ich kann nur sagen, es läuft alles sehr langsam und wenig Umsatz, aber es läuft. Sicherlich sind Würmer getürmt, aber einige sind geblieben und fühlen sich glaub nicht unwohl. Wirken fit.

Jetzt nach einem halben Jahr ist der Eimer zu einem Drittel etwa gefüllt. Riecht gut nach Erde und fühlt sich auch locker und krümelig und feucht an. Wurmtee gab's noch nie.

Und mein Eindruk ist halt, in so kleinen Systemen kann man mit allem anderen auch nur ganz "klein" arbeiten. Also eher weniger Bewohner, wenig Futter, dafür viel Zeit.
Viele Grüße
Christina
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Gao
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Gao »

Schade das es mit den Raubmilben ned geklapt hat :(
Muss dazu sagen bei den Lieferanten gibts schon einige schwarze Schafe.
Was ich da nicht extra erwähnt habe ist das beim Befeuchtungsmittel neben Melasse auch immer Solbac Tabs reinpacke.
Hab in den Anfängen auch mit Kübeln rumprobiert aber schnell aufgegeben.
So kleine Systeme sind leider sehr anfällig dafür zu kippen.
Bei mehr Masse kann ein kurzzeitiges Ungleichgewicht viel besser kompensiert werden.
Und die Judels haben auch die Möglichkeit an ne Stelle auszuweichen wo es ihnen besser gefällt.

Gruss Gao (wave)
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Durch mein tiefes Tief bin ich ersteinmal wieder durch. Mir ging es insgesamt nicht so gut und das hat sich auf alles um mich herum übertragen.

Danke für eure Anteilnahme an meiner Frustration, Christina und Gao.

Nun kann ich wieder prozessorientiert denken und das Erreichen irgendeines Ziels loslassen.

Ich denke die 'Fehler' sind eingegrenzt.
- sehr lange keine nutzbaren Übergänge zwischen den Eimern (behoben)
- zu großer Eingriff mit der Moosbeigabe (Population nach Einbruch, muss sich erst wieder erholen)
- zu niedriger ph-Wert (Kalk kann ich erst im März kaufen)
- und die Erkenntnis, dass die Dungmückenlarven sich erbarmungslos vom alten System, aufs neue System übertragen haben, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen (da ist nichts zu machen)

Gao hat geschrieben: Do 13. Feb 2020, 08:45 Was ich da nicht extra erwähnt habe ist das beim Befeuchtungsmittel neben Melasse auch immer Solbac Tabs reinpacke.
Unter dem Namen 'Solbac Tabs' gibt es das Präparat nur in der Schweiz, zur Bekämpfung von Trauermückenlarven. Es beinhaltet Bacillus thuringiensis. Das wird hier in Deutschland zur Bekämpfung von Stechmückenlarven, Kriebelmückenlarven in Gewässern, sowie als Hygienemaßnahme gegen Trauermückenlarven in Substraten verwendet. So meine Recherche.
Ob das nun auch gegen Dunkmücken hilft???

Mein nächster Schritt ist die 1. Arbeitsebene zu ernten.
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Wurmtraum
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wurmtraum »

Schade das du so einen Rückschlag erlitten hast.
Mir scheint doch das du nicht so schnell aufgibst und es nochmal versuchen wirst.

Ich habe vor 4 Wochen eine meiner Wurmtürme um einppaar Judels erleichtert und einen neuen Turm begonnen.
Allerdings verwende ich auch hier wieder 30 cm x 40 cm Euroboxen.
Der neue Turm steht jetzt im Wohnzimmer um den Unterschied von Vermehrung und Umsetzung von Futter gegenüber den Türmen im Keller zu beobachten.
Trotz Umsiedelung war kein einziger Wurm ausgebüchst.
Nicht einmal mein Mann hat gemerkt das die Würmer im Wohnzimmer sind :-)
Nur die Mietzen hören wie die Judels am schmatzen sind.
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