Moinsen!
Rumbleteazer hat geschrieben: Mi 16. Mai 2018, 17:51Haare enthalten viele Proteine.
Stimmt. Die Frage ist, welche Proteine das sind.
Rumbleteazer hat geschrieben: Mi 16. Mai 2018, 17:51Futtern die Würmlies zu viele Proteine, können eben diese platzen (die Würmchen, nicht die Proteine

).
An dieser Stelle muss ich mal meine Zweifel anmelden.
Wenn den Würmern zu viel Protein schadet (nicht das Protein selbst, aber das ist ein anderes Thema), dann kann das nicht von Haaren kommen.
Haare enthalten ebenso wie Federn, Hörner, Hufe, Nägel, Schuppen und derartige Schlachtabfälle den Stoff Keratin, welches uns umgangssprachlich als "Horn" bekannt ist. Ja, es handelt sich um ein Protein. Ja, es ist in großer Menge drin vorhanden.
Aaaaaaber! Keratin ist ein sehr faseriges Protein, welches sehr sehr schwer und langsam zersetzt (verdaut) werden kann. Das ist ja auch von der Natur so gewollt. Die Hufe von Tieren dürfen sich ja nicht zersetzen, wenn diese wochenlang im Matsch herum trampeln. Das Keratin ist so schwer verdaulich, dass Dir
dieses lustige Katzenvideo zeigt, wie selbst Katzen mit diesem angeblichen Proteinsnack umgehen. Raubvögel machen es ähnlich.
Der Gärtner schätzt Keratin als Langzeitdünger. Während mineralischer Dünger sofort verfügbar ist und vom Gießwasser gelöst wird, ist das bei Hornspänen oder Federn nicht der Fall. Diese werden sehr langsam zersetzt und geben ihren Stickstoffanteil über mehrere Monate ab.
Ich halte es für ausgeschlossen, dass es die Würmer schaffen, während weniger Stunden der Darmpassage das Keratin in nennenswerter Menge aufzuschließen. Sollte die Nahrung von Würmern tatsächlich Haare enthalten, so fassen wir das bitte nicht als Proteinquelle auf, sondern allenfalls als
Ballaststoff - nicht schädlich, aber auch nicht weiter wertvoll (für den Wurm). Wenn wir den Wurmhumus mit Haaren versehen, wird der jedoch für den späteren Gebrauch als Dünger wertvoller.
Man kann das Keratin in Haaren und Federn doch zu Futterzwecken verwenden, ja sogar als Proteinsnack. Dazu ist es allerdings erforderlich, das Keratin erst aufzuschließen. Wie das geht, wird in diesem Patent aus dem Jahre 1985 beschrieben.
http://www.patent-de.com/19870514/DE3539231A1.html
Kurz gesagt: Du müsstest die Haare in Gegenwart einer physiologisch verträglichen stickstoffhaltigen organischen Base, zum Beispiel Harnstoff, für 30 bis 45 Minuten lang auf eine Temperatur von 120-140°C erhitzen. Möchtes Du für Deine Judels einen solchen Aufwand betreiben, um ihnen das Protein zugänglich zu machen?
Pfiffikus,
bei dem keine haarigen Abfälle anfallen, die er den Würmern servieren könnte