Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Nicht sicher in welches Forum Deine Frage gehört? Hier passt alles rein! Nicht nur Kompostwurmiges...
Hier könnt Ihr Euch auch vorstellen.
Eberhard
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Eberhard »

Ich bin fassungs- und ratlos. Die Professoren sagen, Photosynthese ist nicht.

Abgesehen von der willkürlichen Verknappung von Algen auf Grünalgen und abgesehen davon, dass verschiedene unter dem Begriff Algen verschiedenes verstehen: Was tun die Algen im Boden? Was tun sie anderes als das Einzige, was sie können: Etwas stoffwechseln und somit leben?
Sind just in dem Moment, als sich jemand mit Mikroskop bewaffnet auf eine biologische Bodenanalyse begab, gerade Reisegruppen auf touristischer Nulldiätfahrt unterwegs? Oder gibt es hier das Hummelsyndrom? Diese kann ja bekanntlich wegen Gewicht und Körperbau nicht fliegen. Sie weiß das aber nicht und tut es trotzdem.

Denn es gibt sie, die Bodenalgen:
Annie Francé-Harrar: Humus - Bodenleben und Fruchtbarkeit, Seite 66
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Gartenfee,
Gartenfee4711 hat geschrieben: Mo 24. Sep 2018, 12:05 Hallo ihr Beiden, ne, langweilig nicht. Aber ich bin nur durchschnittlich intelligent und das hier ist ne Stufe zu hoch für mich. Klingt ja wie eine Stunde an der Uni.
mal kurz zusammengefasst: Ich meinte, dass es in der von Eberhard genannten Tiefe zu dunkel für lebende Algen ist und dass diejenige elektromagnetische Strahlung, die tatsächlich da unten ankommt, zu schwach für Photosynthese ist.
Deshalb denke ich, dass jede Alge, die - wie auch immer - unter die Erde gerät, da unten verhungern muss.

Sollte jetzt gerade irgendwer mit der Ernte von Kartoffeln beschäftigt sein, dann bitte ich darum, mal ganz bewusst darauf zu achten, welche der Knollen grün werden, weil Photosynthese an dieser Stelle möglich ist. In welchen Tiefen behalten die Kartoffeln ihre normale Farbe, weil keine Photosynthese mehr möglich ist?

Eberhard meinte ja, dass es in einer Tiefe von 30 bis 50cm noch Algen geben würde, die Sauerstoff produzieren.
(Dass Kartoffeln da unten grün werden können, hat er natürlich nicht geschrieben.)
Ich meine, dass das wegen Dunkelheit nicht möglich ist. Aber wegen einer solchen Kleinigkeit werden wir uns doch nicht prügeln.


Gartenfee4711 hat geschrieben: Mo 24. Sep 2018, 12:05Hauptsache, ihr haut euch nicht die Köppe ein, ...
Ach das passiert ganz gewiss nicht. Wir tauschen doch nur Argumente und Ideen aus. Insofern denke ich, dass diese Diskussion hier ordentlich und zivilisiert abläuft. Da habe ich schon ganz andere Sachen lesen müssen.



Pfiffikus,
der hofft, dass diese Ausführungen auch von Gartenfee nachvollzogen werden können
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Pfiffikus »

Glück Auf Eberhard,
Eberhard hat geschrieben: Di 25. Sep 2018, 12:54 Ich bin fassungs- und ratlos. Die Professoren sagen, Photosynthese ist nicht.

Abgesehen von der willkürlichen Verknappung von Algen auf Grünalgen und abgesehen davon, dass verschiedene unter dem Begriff Algen verschiedenes verstehen: Was tun die Algen im Boden?
oh sorry, beim Nachlesen bemerke ich, dass ich hier im Forum das Wort "Grün" eigenmächtig eingebaut hatte. Korrekt ist, dass Du nur von "Algen" geschrieben hattest. Entschuldige bitte diese Ungenauigkeit!

Mir ist natürlich auch bekannt, dass es neben grünen Algen auch noch andere gibt, zum Beispiel sogenannte Blaualgen (die in Wirklichkeit nach neueren Erkenntnissen keine Algen, sondern Cyanobakterien sind). Meinst Du die? Ja die können zum großen Teil auch Photosynthese betreiben, deshalb gilt für die auch das, was ich über andere Algen geschrieben hatte - aber nicht unterirdisch.
Wovon die anderen Cyanobakterien leben, entzieht sich jetzt vorläufig meiner Kenntnis. Meintest Du diese?

Gerade habe ich mich mal informiert, ob in der Wikipedia geeignete Algengruppen aufgelistet werden. Habe keine gefunden. Die meisten sind mit grüner Farbe abgebildet und als Süß- oder Meerwasserbewohner gekennzeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alge#Die_ ... _der_Algen
Habe ich hier eine unterirdisch lebende Gruppe der Algen übersehen?

Eberhard hat geschrieben: Di 25. Sep 2018, 12:54Was tun sie anderes als das Einzige, was sie können: Etwas stoffwechseln und somit leben?
Ja wenn Organismen da unten in der von Dir genannten Tiefe überleben können, betreiben sie selbstverfreilich einen Stoffwechsel. Nur meine ich, dass dieser Stoffwechsel wegen Dunkelheit ohne Photosynthese auskommen muss. Sie assimilieren nicht mehr. Vielmehr dissimilieren die Mikroben da unten.


Eberhard hat geschrieben: Di 25. Sep 2018, 12:54Denn es gibt sie, die Bodenalgen:
Annie Francé-Harrar: Humus - Bodenleben und Fruchtbarkeit, Seite 66
Danke für den Link. Da gibt es schon wesentlich mehr zu lesen.
Eine Seite 66 habe ich jetzt nicht gefunden. Doch Du meinst wahrscheinlich die Tafel IV, die ich auf der Seite 70 gefunden habe.
Unterschiede der Seitenzahlen könnte es geben, weil mein Reader die Deckblätter und Inhaltsverzeichnisse mit zählt - Schlamm drüber!
Dort ist ein aufgespaltener Mineralsplitter mit einer Innenbesiedlung durch Bakterien und grünen Mikroalgen abgebildet.
In der zweiten Abbildung wird ein Silikatsplitter gezeigt, der außen bewachsen ist.
Die Abbildungen befinden sich im Kapitel "Wie bereitet man Humus - Aus Stadtabfällen". Bei keiner der beiden Abbildungen konnte ich den Kontext der Auffindung, insbesondere unter welchem Lichteinfall die gezeigten Mikroben gewachsen sind, finden. Du kennst das Buch wahrscheinlich. Weißt Du, an welcher Stelle das genauer beschrieben wird?
Beim Granitblock sind wir uns gewiss einig - der liegt nicht unterirdisch.

Alles in allem erscheint mir dieses Buch einen genaueren Blick wert. Aus diesem Grunde habe ich es erst einmal abgespeichert. Noch einmal DANKE dafür.


Pfiffikus,
der für diese Lektüre erst mal Zeit finden muss
Eberhard
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Eberhard »

Desweilen wird es recht sinnvoll sein, erst den Kopf in den Boden zu stecken, zu schauen, was es da gibt, um dann daran seine Überlegungen anzustellen. Mit etwas Schulwissen vorher festzulegen, was sein darf und was nicht sein kann, wird regelmäßig schiefgehen. Diese vorhersehende Allwissenheit wird es nicht geben, auch können herausgelöst einzelne technische, physikalische oder chemische Vorgänge nur höchst unzureichend komplexe Vorgänge wie das Leben wiedergeben.

Genau genommen halte ich es wie Gartenfee: Als Kleingärtner interessieren mich primär praktische Anwendungen. Ich gehe davon aus, dass auch mein Gartenboden nicht mehr der ideale Naturboden ist, wie man ihn im unberührten Wald oder auf der unberührten Wiese findet. Nicht so krass wie in den benachbarten Feldern, aber trotz Fruchtfolge und Mischkultur findet ja eine gewisse Monokultur statt mit der Folge, dass eine Vereinseitigung und Verarmung an Bodenleben zwangsläufig erfolgen muss. Weitere menschenübliche Tätigkeit wird das verstärken.
Wenn ich nun nicht den Boden als Trägersubstrat mit zugesetztem Blaukorn und angewandtem Pestiziden zum Anbau von Futter verwenden will, sondern lieber naturorientiert zu gesundem Obst und Gemüse (Heilmittel statt Futter) kommen möchte, ist also meine Überlegung, der genannten Verarmung entgegenzuwirken. Das Prinzip "wird schon alleine irgendwie gehen" kann zwar funktionieren, braucht aber dann einen Stopp eigener Aktivität und etwas längere Zeiträume - nicht wirklich praktikabel. Also schaue ich: Was gibt es im Idealboden, und alles dort hat seine Funktion und Wirkung, und alles davon muss ich nicht verstehen. Die Folgeüberlegung ist dann, wo man die gewünschten Mikrobengruppen einfach, direkt und billig bekommt, besser aus der näheren unberührten Umgebung als in einem Kaufmannsladen (die Natur geht ja auch nicht einkaufen).
Etwas mehr Tiefenwissen ist immer gut, aber nicht immer notwendig. Wer seinen Wurmhumus ausbringt, wird sich regelmäßig auch nicht im Klaren darüber sein, welche Mikroben besonders wichtig und welcher Kaliumanteil kriegsentscheidend ist. Gut ist gut, und fertig. Soweit zu technischen Detaildiskussionen.
Meinst Du ...
So genau weiß ich das nicht. Irgendwo gelesen, nicht gleich vergessen, als Fakt und somit als Orientierung genommen. Das schließt auch mögliche unscharfe Formulierungen, Halbwahrheiten, Übertreibungen ein, bis zum Gegenbeweis oder der Korrektur. Andererseits ist das Thema Bodenleben kein Jahrmarkt, wo sich Flunkern und Lügen (finanziell) auszahlt. Den entsprechenden Autoren bringe ich ein Grundvertrauen entgegen.

Aus einer anderen Publikation: Leben wird aus dem Stein - Annie Francé-Harrar, Zeitschriftenartikel, verfasst 1964
Verfügbar über: http://www.stiftung-france.de, zu eBook konvertiert: Ines Fritz, 2014
(Das ist die Website, die Du als Werbung bezeichnet hattest ...)
Chemisch sind die Lithobionten also so etwas wie die Straßenkehrer des anorganischen Zerfalls. Sie verwerten alles. Außerdem assimilieren sie, denn, wenn schon nicht grün, so sind sie doch fast ausnahmslos fluoreszent. Selbst die Silikatbakterien schimmern in ihren Kolonien in grünlichem Glanz. Die Cyanobakterien entwickeln alle möglichen Töne zwischen bläulich, blassem türkis und Graugrün. Ihr Chlorophyll steht dem Bakteriochlorin nahe, aber auch dem Blattgrün. Jedenfalls decken sie, ganz wie die Großpflanzen, damit ihren Bedarf an Zucker, Stärke und sonstigen Kohlehydraten. Wenn sie durch fortgeschrittene Humifizierung in Zonen mit verminderter Beleuchtung gelangen, so neigen sie zuweilen auch dazu, lila zu werden, so wie es untergetauchte Meerestange tun. Vermutlich reagieren sie außerdem auf ultraviolettes Licht, das ja überhaupt für das Edaphon in tieferen Erdschichten oft die einzige Lichtquelle ist. Ich habe bei vielen Untersuchungen Lithobionten, und dann vorzugsweise Cyanobakterien, bis zu einem drittel Meter in Felsspalten gefunden.
//OT: Die Minischrift ist zum Nichtlesen gedacht, richtig? Das beherzige ich durchgehend. Solcherart Unwichtiges (Informationsmüll) kannst Du aber auch gleich ganz weglassen.
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Eberhard »

Vielleicht sollte man sich auch daran erinnern, dass eine Diskussion zur Photosynthese im Boden recht wenig mit den Aussagen von Herwig Pommeresche zu tun hat, dass Pflanzen über ihre Haarwurzeln auch lebende Zellen bzw. ganze Mikroorgansimen aufnehmen können (Endocytose). Sie kann also Leben "speisen". Am Ende bekommt es ihr sogar besser als tote Mineralien ...?

Was eine Pflanze unmittelbar und genau mit einer aufgenommenen NPK-Lösung anfangen kann, darüber gibt es wenig zu lesen. Dass Mikroben mit den unterschiedlichsten Stoffen etwas anfangen können, weil sie selber in Arten und Stoffwechsel vielfältig sind, ist dagegen bekannt und unbestritten. Warum sollte also die Pflanze alles selber machen (alles total neu wäre auch ein riesiger evolutionärer Schritt und mit Mutation wohl kaum zu erklären, dann schon eher mit Schöpfung) statt sich der Fähigkeiten der Mikroben direkt zu bedienen, innerhalb oder vielleicht besser auch gleich außerhalb ihres eigenen Organismus?

Wenn man für sich gedanklich zulässt, dass ein Superorganismus wie eine Pflanze, ein Tier, ein Mensch zu einem hohen Anteil aus Mikroorgansimen zusammengebaut ist, dann iste auch die Vorstellung eines ständigen Rein und Raus nicht besonders anstrengend.
Mit freundlichem Glück Auf!
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Eberhard,
Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 08:14 Vielleicht sollte man sich auch daran erinnern, dass eine Diskussion zur Photosynthese im Boden recht wenig mit den Aussagen von Herwig Pommeresche zu tun hat, ...
das mag sein. Aber für den ersten Eindruck, den man von einem Menschen gewinnt, gibt es nun mal keine zweite Chance. Und ich hoffe, dass ich meine Stimmungslage bei diesem ersten Hinsehen mit Hilfe der Chips recht anschaulich erläutert.

Mit dieser These hat das möglicherweise recht wenig zu tun. Kann sein. Doch wenn jemand mit solchen Theorien rüber kommt, die so dermaßen wenig plausibel sein können, dann entscheidet sich für mich (und wahrscheinlich für die meisten anderen Leser), ob man diesem Autor künftig mit viel Vertrauen oder eher mit Skepsis entgegensieht.

Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 08:14 dass Pflanzen über ihre Haarwurzeln auch lebende Zellen bzw. ganze Mikroorgansimen aufnehmen können (Endocytose). Sie kann also Leben "speisen". Am Ende bekommt es ihr sogar besser als tote Mineralien ...?
Erinnere ich mich richtig, dass er behauptet hat, dass auch eine Kuh lebende Organellen, zum Beispiel die Chloroplasten aufnimmt? Ich mag mir das jetzt nicht noch einmal rein ziehen.

Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 08:14 Was eine Pflanze unmittelbar und genau mit einer aufgenommenen NPK-Lösung anfangen kann, darüber gibt es wenig zu lesen.
Oh doch.
Zu diesem Thema wurden schon massenweise Laborversuche durchgeführt und dokumentiert. Früher mal zur Grundlagenforschung, heute zum Beispiel, um Nahrungsproduktion bei der Raumfahrt zu ermöglichen. Dazu hat man sogar völlig sterile Nährlösungen (ohne Mikroben) verwendet.
Weiterhin gehören solche Versuche, allerdings nicht mit einer so konsequenten Sterilisation, in jeden guten Sachkundeunterricht. Wenn den Pflanzen tatsächlich etwas fehlen sollte, dann sind es Mikronährstoffe und Spurenelemente, die wir in unserer Wurmfarm auch mittels Steinmehl o.ä. einbringen müssen. Dass den Pflanzen Mikroben fehlen würden, stellt man da nicht fest.

Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 08:14 Warum sollte also die Pflanze alles selber machen (alles total neu wäre auch ein riesiger evolutionärer Schritt und mit Mutation wohl kaum zu erklären, dann schon eher mit Schöpfung) statt sich der Fähigkeiten der Mikroben direkt zu bedienen, innerhalb oder vielleicht besser auch gleich außerhalb ihres eigenen Organismus?
Weil die Organismen nun mal nicht altruistisch veranlagt sind. Die meisten wehren sich dagegen, dass Fremde ihre Proteine verwerten.


Pfiffikus,
der ganz egoistisch vor allem solche Mikroben bekämpft, die Menschenfleisch verstoffwechseln wollen
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Eberhard »

Die meisten wehren sich dagegen, dass Fremde ihre Proteine verwerten.
Ja, es ist eine Katastrophe.
Aus Biologie-Schule.de - Mitochondrium
Zusammenfassung
Mitochondrien werden auch als Kraftwerk der Zelle bezeichnet. Diese geläufige Bezeichnung entstammt ihrer wichtigen Funktion, nämlich der Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), dem universellen Energieträger für alle Zellen.
Mitochondrien besitzen eine eigene DNA und vermehren sich unabhängig von ihrer Mutterzelle. Dieses Indiz spricht für die Endosymbiontentheorie, wonach Eukaryoten durch Vereinigung prokaryotischer Lebewesen entstanden sind.
Eigene DNA heißt eigenes Leben, eigener Individualismus, oder?
Nach Deinem Wissen und Deiner Überzeugung hättest Du zeitlebens in Deinen Muskeln Schmerzen bis Auflösungserscheinungen wegen des Kampfes unterschiedlicher DNA. Schön, wenn sich wissenschaftliches Wissen und eigenes Erleben so treffen.
... und wahrscheinlich für die meisten anderen Leser
Es ist ein Anflug wovon, wenn Du glaubst, stellvertretend für andere sprechen zu dürfen?

Du hast bemerkt, dass sich Deine Erklärungsketten zwar schlüssig anhören mögen, aber recht oft und schnell durch eigene Verengungen und Verknappungen, basierend aus Deiner Vorstellungswelt, an der real existierenden Welt vorbeigehen?
Mit freundlichem Glück Auf!
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Pfiffikus »

Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 12:51 Eigene DNA heißt eigenes Leben, eigener Individualismus, oder?
So kann man es als eigenes Leben sehen. Ob diese Organellen aber eigenständigen Leben fähig wären? Egal.


Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 12:51 Nach Deinem Wissen und Deiner Überzeugung hättest Du zeitlebens in Deinen Muskeln Schmerzen bis Auflösungserscheinungen wegen des Kampfes unterschiedlicher DNA.
Bitte nicht so schnell!
Auch wenn man die Mitochondrien als eigenständige Lebensform anerkennen möchte, heißt das ja nicht, dass Hühner, Kaninchen und Menschen dieselbe Sorte Mitochondrien besitzen.

Aus der Lektüre eines Buches über genau diese DNA weiß ich, dass sich schon die von zwei menschlichen Individuen unterscheidet. (Mit deren Hilfe gelang es zum Beispiel, die in Jekaterinenburg gefundenen Gebeine den Romanovs eindeutig zuzuordnen.) Das bedeutet konsequent weiter gedacht, dass sich die mtDNA von anderen Tierarten noch viel mehr unterscheiden muss, als die mtDNA von uns beiden Menschen.

Die DNA von meinen Mitochondrien wird von meinem Immunsystem als körpereigene erkannt, auch wenn sie von der Chromosomalen DNA abweicht. Doch bist Du Dir sicher, dass Mitochondrien von Rindern, Kaninchen, Hühnern oder von Pflanzen vom Immunsystem mit körpereigenen Mitochondrien verwechselt werden? Ich hätte da meine Zweifel.







Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 12:51
... und wahrscheinlich für die meisten anderen Leser
Es ist ein Anflug wovon, wenn Du glaubst, stellvertretend für andere sprechen zu dürfen?
Dann lies doch bitte diese Worte noch einmal genau in dem Kontext, aus dem Du sie herausgelöst hast. Da habe ich nämlich genau das Gegenteil geschrieben. Nämlich dass jeder Leser diese Entscheidung selber treffen muss.
Eberhard hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 12:51 Du hast bemerkt, dass sich Deine Erklärungsketten zwar schlüssig anhören mögen, aber recht oft und schnell durch eigene Verengungen und Verknappungen, basierend aus Deiner Vorstellungswelt, an der real existierenden Welt vorbeigehen?
Genau das hast Du an dieser Stelle gemacht. Du hast dieses Zitat von mir so weit verknappt, dass Du mir eine komplett gegenteilige Intention in den Mund legen wolltest.


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der keinesfalls für andere Leser, sondern nur für sich selbst schreiben will und kann
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Eberhard »

Doch bist Du Dir sicher, dass Mitochondrien von Rindern, Kaninchen, Hühnern oder von Pflanzen vom Immunsystem mit körpereigenen Mitochondrien verwechselt werden? Ich hätte da meine Zweifel.
Wie könnte ich, ich als Laie? Ich doziere aber nicht, dass es so oder so ähnlich ist, sondern ich meine, dass man solche Denkrichtungen erst einmal zulässt. Wie könnte man sonst zu so etwas kommen: Schweine haben ein Herz für Menschen
Wenn schon ein Organ wie ein Herz von einer fremden Art einsetzbar und lebensfähig sein kann, so darf man das um so mehr von Bausteinen zu diesem Organ oder deren Bausteinen oder anderen (lebenden) Bausteinen etwas stärker erwarten.
Die DNA ... wird von meinem Immunsystem als körpereigene erkannt
Wenn körperfremde DNa an sich schon ein Problem ist, hätte man dieses Problem bei jeder Nahrungsaufnahme und bei jedem Atemzug und jeder Berührung irgendeines stets mit Mikroben überhäuften Gegenstandes (Türklinke), von der körperlichen Annäherung an andere Organismen / Menschen ganz zu schweigen, das Handgeben oder gar ein Kuss erfüllen dann schon den Tatbestand der Körperverletzung. Bluttransfusion oder Organtransplantation sind dann nicht nur schwierig, sondern reinweg unmöglich. Oder hast Du die Hand am Schalter?
O.K., bei anderen Immunsystemen als Deinem hat es desweilen doch funktioniert.
Pfiffikus,
der ganz egoistisch vor allem solche Mikroben bekämpft, die Menschenfleisch verstoffwechseln wollen
Diese wiederholte Bemerkung verdeutlicht die besondere persönliche Urangst, lebendig zu verfaulen?
Auch das ist O.K.
Andere haben eher mit einem überdrehten Immunsystem (Allergien) oder mit irritierten körpereigenen Zellen (Krebs) zu tun. Wer kann sagen, ob das nur Schicksal oder nicht vielleicht doch bedingt ist durch Menschentätigkeit und die moderne Zivilisation: Warum habe ich eigentlich eine Allergie gegen Äpfel?
Ich wiederhole an der Stelle mal das Stichwort "Futtermittel oder Heilpflanze".
Mit freundlichem Glück Auf!
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Re: Herwig Pommeresche - Kurzfilmreihe

Beitrag von Pfiffikus »

Glück Auf Eberhard,
Eberhard hat geschrieben: So 30. Sep 2018, 12:53 Wenn schon ein Organ wie ein Herz von einer fremden Art einsetzbar und lebensfähig sein kann, so darf man das um so mehr von Bausteinen zu diesem Organ oder deren Bausteinen oder anderen (lebenden) Bausteinen etwas stärker erwarten.
es versteht sich von selbst, dass man hier nicht das nächstbeste Herz eines Schlachtschweines nehmen kann. Vielmehr benötigt man hier solche Schweine als Spender, deren Gene entsprechend angepasst wurden. Das steht auch im Artikel, den Du verlinkt hast.
Und letztendlich müssen die Patienten mit (menschlichen und tierischen) Spenderorganen nach meiner Information lebenslang Medikamente nehmen, die eine Abstoßungsreaktion verhindern.


Eberhard hat geschrieben: So 30. Sep 2018, 12:53
Die DNA ... wird von meinem Immunsystem als körpereigene erkannt
Wenn körperfremde DNa an sich schon ein Problem ist, hätte man dieses Problem bei jeder Nahrungsaufnahme und bei jedem Atemzug und jeder Berührung irgendeines stets mit Mikroben überhäuften Gegenstandes (Türklinke), von der körperlichen Annäherung an andere Organismen / Menschen ganz zu schweigen, das Handgeben oder gar ein Kuss erfüllen dann schon den Tatbestand der Körperverletzung.
Das ist ja alles noch kein Problem, denn in den von Dir genannten Fällen schützt uns ja unsere oberste Hautschicht.

Eberhard hat geschrieben: So 30. Sep 2018, 12:53Bluttransfusion oder Organtransplantation sind dann nicht nur schwierig, sondern reinweg unmöglich. Oder hast Du die Hand am Schalter?
Punkt für Dich. Es ist natürlich nicht die DNA, anhand derer körperfremdes und körpereigenes Gewebe unterschieden wird. Es sind viele andere Merkmale des Gewebes, ohne dass ich sie näher benennen kann.


Doch Menschen sind anhand ihrer mitochondrialen DNA identifizierbar. Wir alle haben unsere Mitochondrien von unserer Mutter bekommen und tragen diese DNA mit nur sehr wenigen Mutationen in uns.
Nun habe ich in meinem Leben schon viel rohes Hackfleisch verzehrt. Dieses war vielfach mit rohen Ei zubereitet. Ich habe schon vielen sauren Hering gegessen und auch eine ganze Reihe anderer tierischer Produkte zu mir genommen, ohne dass sie zuvor erhitzt worden sind. Wir müssen davon ausgehen, dass die Mitochondrien in diesen Speisen noch gelebt haben. Hätte jetzt Herwig Pommeresche Recht und würde mein Körper durch Endocytose und Exocytose die Mitochondrien aus der Nahrung lebendig aufnehmen, so würde man nicht nur solche DNA in den Mitochondrien finden, die wir von unserer Mutter ererbt haben, sondern auch DNA von Rindern, Schweinen, Hühnern, Fischen usw. Dann müsste ich in meinem Körper eine bunte Mischung von mitochondrialer DNA von verschiedenen Wesen in mir tragen.

Hätte Herwig Pommeresche Recht, dann hätte man bei den Romanovs nicht so ähnliche DNA gefunden, wie bei den heute noch lebenden Verwandten. Vielmehr hätte man mitochondriale DNA von Rindern, Schweinen, Hühnern, Fischen usw. gefunden. Wer weiß, was die damals alles gegessen haben, wie viel Kaviar dabei war?

Das konnte Annie Francé-Harrar natürlich nicht wissen, als 1957 das bereits verlinkte Buch erschien. Denn damals war die Gentechnik noch nicht so weit. Insofern kann man hier keinen Vorwurf machen. Aber heute wissen wir über die Gleichartigkeit der mitochondrialen DNA in unseren Körperzellen sowie die Verschiedenartigkeit der DNA zwischen einzelnen Arten Bescheid. Aus diesem Grunde halte ich die Theorie von Endocytose und Exocytose zum heutigen Zeitpunkt für überholt, während sie früher einmal ebenso Stand der Wissenschaft gewesen sein könnte, wie vor Jahrhunderten die Scheibenform der Erde.

Eberhard hat geschrieben: So 30. Sep 2018, 12:53Diese wiederholte Bemerkung verdeutlicht die besondere persönliche Urangst, lebendig zu verfaulen?
Allein um nicht an einer Infektionskrankheit zu erkranken, bin ich da ein wenig vorsichtig.


Pfiffikus,
der da keine Angst, allerdings gehörigen Respekt vor photogenen Mikroben hat
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