Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

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Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo zusammen,

ich selber praktiziere diese Methode zwar nicht, aber ich wollte dennoch mal ausprobieren, ob sich das Einfrieren der organischen Abfälle auf die Abbaugeschwindigkeit in der Wurmfarm auswirkt. Die linke Apfelscheibe (Stärke ca. 3 mm) war eingefroren, die rechte originalbelassen. Bei wasserhaltigen Obstsorten werden vermutlich beim Einfrieren die Zellwände gesprengt und der Zellinhalt dadurch frei zugänglich für alle Destruenten. Daher die rasche braune Verfärbung (Oxidationsvorgänge?) und der matschige Charakter (Pflanzenzellen erhalten ihre Stabilität in erster Linie durch den Zellinnendruck (Turgor) des Zellsafts, der sich natürlich nur bei einer intakten Zellwand aufbauen kann). Bei hohem Wassergehalt des Zellgewebes geht der Abbau tatsächlich dramatisch flotter.

LG Werner
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Zuletzt geändert von KrabbelPhi am Do 2. Sep 2010, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von Flomax »

@ KrabbelPhi

Toller Fotobericht. Hier haben auch die Legastheniker unter uns eine echte Chance!! :-)

Trotz erhöhter Abbaugeschwindigkeit rate ich vom Einfrieren als Futteraufbereitung ab. Schon allein wegen der unnötigen Energiekosten. Auch wenn einige Damen unter uns ab und an behaupten, dass ein voller Gefrierschrank weniger Energie verbraucht als ein leerer. Das ist faktisch richtig, weil die Kalte Luft den Gefrierschrank direkt beim einmaligen Öffnen verläßt und warme nachströmt. Deshalb ist der Energieverbrauch bei gefülltem Schrank nicht so hoch wie bei einem mit viel luftgefülltem Raum, aber alles was warm hinein gelegt wird, muß immer noch mit Energieeinsatz herunter gekühlt werden.

Gruß
Flomax
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Flomax,
Flomax hat geschrieben: Trotz erhöhter Abbaugeschwindigkeit rate ich vom Einfrieren als Futteraufbereitung ab. Schon allein wegen der unnötigen Energiekosten. (...) Deshalb ist der Energieverbrauch bei gefülltem Schrank nicht so hoch wie bei einem mit viel luftgefülltem Raum, aber alles was warm hinein gelegt wird, muß immer noch mit Energieeinsatz herunter gekühlt werden.
Das ist auch mein Hinderungsgrund. Außerdem bringt mir der Obstmatsch lokal zuviel Wasser ins System, das ist mir etwas unheimlich.

LG Werner
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von Wurmmama »

Ich hab' auch noch keinen Müll eingefroren. :) Aber, man könnte glatt in Versuchung geraten, der Unterschied ist ja Wahnsinn!
wurmige Grüße
Wurmmama
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Beatrice,

vielleicht wäre das ein neuer Verkaufsschlager für Jasper. Portionsweise abgepackter, mit Mineralstoffen und Bachblütenextrakten angereicherter, tiefgefrorener Biomüll. Das läßt keinen Wurm kalt! :mrgreen:

LG Werner
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von Wurmmama »

Ja, genau das, was die Menschheit braucht. :lol:
wurmige Grüße
Wurmmama
kiko63505

Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von kiko63505 »

Hallo in die Runde,

Tolles experiment, wobei der ausgang recht klar war. Dennoch ist es ein unterschied ob man sowas voraussehen kann oder man erlebt es live.
Flomax hat geschrieben: Schon allein wegen der unnötigen Energiekosten...
Hallo Flomax, sind es alleine die energiekosten oder gibt es da noch einen anderen grund?
KrabbelPhi hat geschrieben: Das ist auch mein Hinderungsgrund. Außerdem bringt mir der Obstmatsch lokal zuviel Wasser ins System, das ist mir etwas unheimlich.
Hallo Werner, hallo alle
möglicherweise bewege ich mich jetzt auf dünnem eis...
Erhöht sich generell der wassergehalt durch einfrieren? vermutlich nein! Der wasseranteil in beiden apfelscheiben sollte doch eigentlich gleich bleiben, lediglich durch den frost wird gebundenes wasser im apfel freigesetzt während im frischen apfel das wasser in den zellen gebunden ist.
Sehe ich das so, so bleibt es sich doch eigentlich egal ob gefroren oder nicht, der wasseranteil, welcher über das futter in die box kommt bleibt gleich.

nochmals dünnes eis,
Futter durch pürrieren, einfrieren oder sonstiger bearbeitung in die box einzubringen, wo seht ihr den vorteil? Bleibt es sich letztendlich nicht egal wie das futter verabreicht wird, bei ca. 0,5 gramm futteraufnahme je tag sollte es eigentlich egal sein wie das futter gereicht wird.

dünnes eis 3
In der natur wird grünzeug über unendlich viele kleinstlebewesen soweit zersetzt bis es irgendwann wurmhumus geben kann. Durch gut vorbereitetes futter werden sicherlich einige der kleinstlebewesen "arbeitslos" könnte denn so das gleichgewicht aus den fugen geraten?

Bevor ich mich mit der wurmfarm auseinadergesetzt habe, habe ich im internet viele freie texte gelesen, wobei letztendlich kaum unterschiede in den aussagen zu finden waren. Manch einer hat es streng wissenschaftlich geschrieben, mancheiner eher etwas lustig und leicht verständlich. Zum futter selbst kopiere ich hier einen auszug aus einem dieser texte rein

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"Sollte mir das Blatt noch zu hart sein, schleime ich es von oben bis unten ein und lasse es ein paar Tage liegen. Anbeissen kann ich nämlich nichts, da ich keine Zähne habe. (Deshalb füge ich den Pflanzen auch keine Schäden zu). Von meinem Speichel werden jetzt klitzekleine Lebewesen angezogen, die das Blatt schneller verrotten lassen."
[/i]
Gerade dieses einschleimen halte ich für sehr wichtig, durch dieses einschleimen kommt massig bewegung in die farm und so kommt auch vermehrt sauerstoff ins substrat. Für fast fessfertiges futter muss ein wurm auch fast nichts mehr tun. Möglicherweise wird auf diese weise sogar feuchtigkeit im substrat besser verteilt.

mfG
kiko
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Kiko,
kiko63505 hat geschrieben: Erhöht sich generell der wassergehalt durch einfrieren? vermutlich nein! Der wasseranteil in beiden apfelscheiben sollte doch eigentlich gleich bleiben, lediglich durch den frost wird gebundenes wasser im apfel freigesetzt während im frischen apfel das wasser in den zellen gebunden ist.
Sehe ich das so, so bleibt es sich doch eigentlich egal ob gefroren oder nicht, der wasseranteil, welcher über das futter in die box kommt bleibt gleich.
Es geht nicht um die absolute Wassermenge - die ist natürlich identisch - sondern vielmehr um den Zeitraum der Freisetzung. Bei dem Tiefkühlapfel habe ich schlagartig einen matschigen, klitschnassen Fleck, bei dem "Naturapfel" erstreckt sich dieser Prozess über mehrere Tage. Überspitzt formuliert habe ich somit statt einem Tsunami mehrere sanfte Frühlingsregenfälle ;)
kiko63505 hat geschrieben: Futter durch pürrieren, einfrieren oder sonstiger bearbeitung in die box einzubringen, wo seht ihr den vorteil? Bleibt es sich letztendlich nicht egal wie das futter verabreicht wird, bei ca. 0,5 gramm futteraufnahme je tag sollte es eigentlich egal sein wie das futter gereicht wird.
Ich schnipple die organischen Abfälle klein, dadurch vergrößert sich die Oberfläche und der Abbau erfolgt wesentlich schneller. Auch hier etwas überspitzt formuliert: Wenn ich eine ganze Wassermelone in meine Wurmfarm lege, ist die Wahrscheinlichkeit für ein anaerobes Desaster vergleichsweise hoch. Wenn ich die selbe Melone in kleine Würfel zerschnipple und auf mehrere Portionen verteile, sollten die Destruenten in der Wurmfarm leichter damit klar kommen. In einem Komposthaufen können die Würmer anaeroben Bereichen ausweichen, in einem engen, abgeschlossenen System wie einer Wurmfarm ist das nicht möglich. Deswegen ist in meinen Augen hier erhöhte Vorsicht angebracht.
kiko63505 hat geschrieben:In der natur wird grünzeug über unendlich viele kleinstlebewesen soweit zersetzt bis es irgendwann wurmhumus geben kann. Durch gut vorbereitetes futter werden sicherlich einige der kleinstlebewesen "arbeitslos" könnte denn so das gleichgewicht aus den fugen geraten?
Durch Kleinschneiden erleichtere ich den Angriff der Mikro- und Makroorganismen, das heißt ich schaffe sogar zusätzliche Arbeitsplätze :D Durch die Vergrößerung der Oberfläche haben beispielsweise wesentlich mehr Milben Platz als vor dem Kleinschneiden. Beim Pürrieren könntest Du allerdings recht haben.

LG Werner
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Re: Wirkung von Einfrieren auf die Abbaugeschwindigkeit

Beitrag von KrabbelPhi »

Ich habe oben noch die Fotos vom vierten und fünften Tag angehängt.

LG Werner
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