Würmer im Blumentopf

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Wurmofant
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Würmer im Blumentopf

Beitrag von Wurmofant »

Vor etwa einem halben Jahr habe ich mir eine große Blumenvase aus Glas gekauft und eine Zimmerpflanze (Einblatt, Spathiphyllum) eingepflanzt. Mit frischer Erde, einem eigenen Mix aus Baumarkt-Grünpflanzenerde, Rinde, Aktivkohle und auch einem Teil Wurmhumus. Aus einer Laune heraus habe ich dann auch einen dicken Kompostwurm aus der Farm mit reingesetzt. Ich dachte, der einzelne Wurm schadet nicht und produziert kontinuierlich Dünger. Inzwischen sehe ich dort drin aber alle möglichen Wurmgrößen, und sogar einen Kokon. Wie der Wurm das angestellt hat weiß ich nicht, aber egal. Ich frage mich wie lange das noch gut geht und ob es der Pflanze langfristig gut bekommt. Die Pflanze hat bis heute noch nicht so richtig Fuß gefasst, aber mir ist noch nicht klar, ob es an den Aktiv-Kohle-Pellets liegt oder an einer Überdüngung oder evtl. doch Lichtmangel. Sehr hell ist es dort nicht, aber das Einblatt ist wiederum auch gar nicht so sonnenhungrig. Oder geben die Aktiv-Kohle-Pellets schädliche Stoffe ab? Vielleicht habe ich die Pellets auch nicht genug aufgeladen - eigentlich schon, aber unaufgeladene Aktivkohle saugt Nährstoffe auf und bremst das Wachstum. Andererseits sehe ich auch bei anderen Pflanze ohne Würmer im Topf ein gebremstes Pflanzenwachstum :?
Kann das Wurm-Pflanze-Beieinander funktionieren oder werden es eher mehr Würmer und weniger Pflanze? Die Blume steht bei mir im Wohnzimmer aufm Teppich und noch ist kein Wurm rausgekrochen. Die Erde ist schon ganz schön krümelig geworden, aber scheinbar noch nahrhaft genug.
Zuletzt geändert von Wurmofant am Di 12. Okt 2021, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Eberhard
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Re: Würmer im Blumentopf

Beitrag von Eberhard »

Wurm-Pflanze-Symbiose
... klingt abenteuerlich. Hast Du Dir das selber ausgedacht oder gibt es weitere ernstzunehmende Quellen dazu?
große Blumenvase aus Glas
Es könnte auch schon sein, dass Staunässe mit einhergehendem Sauerstoffmangel für nichtoptimale Verhältnisse sorgt.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Würmer im Blumentopf

Beitrag von Wurmofant »

Hab ich mir ausgedacht :lol: Nunja, es leben die Pflanze und die Würmer zusammen in einem Behältnis und in meiner naiven Vorstellung helfen sie sich gegenseitig. Die Würmer produzieren "Dünger" und lockern den Boden auf. Die Pflanze spendiert irgendwann ein paar alte abgestorbene Wurzeln oder auch Blätter als neue Nahrung.
Schau mer mal. Den Würmern geht es jedenfals prächtig, bei der Pflanze stellt sich das erst noch heraus.

Apropos Sauerstoffmangel. Ist es in der Natur viel anders? Jeder Boden in der Natur bekommt seinen Sauerstoff über die Oberfläche, oder nicht? Der Wald steht in keinem Übertopf. Die Wassermenge habe ich im Griff, da es sich um durchsichtiges Glas handelt - Staunässe schließe ich sicher aus.
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Re: Würmer im Blumentopf

Beitrag von Eberhard »

Sauerstoffmangel: In der Natur, mehr noch bei bewirtschafteten Flächen, gibt es Bodenverdichtungen, in die dann keine Pflanzenwurzel mehr hineinwachsen kann und will, weil sich wegen Sauerstoffmangels dann noch toxinerzeugende Prozesse abspielen können.
Immernasse Stellen gibt es auch, die Konservierung durch Sauerstoffmangel z.B. in Mooren dürfte allgemein bekannt sein.

Wegen des Begriffs Symbiose: Darunter versteht man eher eine unmittelbare Abhängigkeit voneinander, über eine Zusammenarbeit hinaus.
Mit freundlichem Glück Auf!
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Re: Würmer im Blumentopf

Beitrag von Wurmofant »

Ok, aber ich habe weder vor mit einem schweren Bulldog über meine Wohnzimmerpflanze zu fahren, noch ein Moor anzulegen :P Ich geh mal davon aus, dass die Sauerstoffversorgung über die Oberfläche im Normalfall ausreicht. Und die Würmer lockern alles richtig auf und graben "Luftkanäle". Wenn nicht werde ich was gelernt haben. Den Begriff Symbiose habe ich ausgetauscht, sehe ich ein.
Was nun eben außer Kontrolle geriet ist die Wurmmenge. Die unsprüngliche Idee war 1 Pflanze + 1 Wurm, nun sind es schätzungsweise ein paar Dutzend - diese Schlingel.
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Re: Würmer im Blumentopf

Beitrag von Eberhard »

außer Kontrolle ... ist die Wurmmenge
Gleichgewichte ergeben sich mit zunehmender Zeit von allein. Offensichtlich gab es bisher mehr zu tun und somit Bedingungen für mehr Manpower.
Und die Würmer lockern alles richtig auf und graben "Luftkanäle".
Das ist richtig.

Interessanterweise: Manchmal gibt es ja Tipps, seinen Garten inklusive Boden mit reichlich Regenwürmern zu versorgen, so als Zugabe, damit alles besser wird.
Annie Francé-Harrar riet davon ab, da zu viele Regenwürmer für zu viel Belüftung und somit über verstärkte Mineralisation zu Humusabbau führen können.
Vergrößerung der Population sollte schon einhergehen mit den vorhandenen Bedingungen. Der "Regenwurmbauer" Sepp Braun soll auf seinem Grünland 400 Regenwürmer pro Quadratmeter haben.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Würmer im Blumentopf

Beitrag von Worma »

Würmer im Blumentopf kenn ich. Wenn ich Wurmhumus zur Pflanzerde dazu gebe, kann ich das gar nicht vermeiden. Die Erde in den Töpfen mit Würmern ist viel lockerer und krümeliger als in Töpfen ohne Würmer. Eine Wachstumseinschränkung hab ich bisher nicht festgestellt, eher im Gegenteil. Deshalb gebe ich z.B. bei Töpfen, die ich im Frühjahr bepflanze und die auf der Terrasse stehen, immer eine Handvoll Würmer mit rein. Wenn ich sie, wie jetzt geschehen, im Herbst wieder abräume, finde ich Würmer im und unter dem Topf. Ich gehe davon aus, in der Zwischenzeit haben sie der Pflanze Gutes getan.
Über Anzahl mach ich mit keine Gedanken, das regeln die Judels von selbst.
Sonnige Grüße
Worma
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