kiko63505 hat geschrieben:Hallo Dynamind,
vermutlich stehe ich jetzt alleine mit meiner meinung da, aber der temperatursturz dürfte bei Deinem problem das kleinste übel gewesen sein. Leider kenne ich Deine farm nur von beschreibungen, aber ein aussagefähiges bild kann ich mir dennoch nicht amchen.
Im November / Dezember habe ich hier einen Beitrag veröffentlicht "kann man eine wurmfarm überfüttern" diese aktion fand bei temperaturen um 10° statt und es gab nicht die geringsten probleme mit der farm, im gegenteil, die farm hat sich positiv verändert.
Der temperatursturz kann aus meiner sicht also nur der punkt auf dem i sein und möglicherweise der auslöser für eine ansammlung von negativen ereignissen.
kiko
Ich antworte darauf mal hier weil es im anderen Thread ja eigentlich nicht passt und ich fasse mal alles nochmal zusammen. Es ist natürlich schwierig überhaupt ein Urteil zu fällen, weil mir wichtige Parameter schlicht nicht bekannt sind
Also nein - die Farm lief super! Alles roch gut, war gut durchlüftet, ich habe sparsam gefüttert und sogar das Sickerwasser war völlig geruchsneutral bzw. roch sehr gut. Die Würmer haben sich zahlreich direkt unter der Abdeckmatte getummelt und alles was zugegeben wurde auch schnell verarbeitet.
Ich habe zwei Ebenen - die untere ist voll mit dem Kompost mit dem die Würmer kamen - dort hielten sich auch immer noch einige Würmer auf, deshalb denke ich, dass dort auch noch Nährstoffe waren und das auch ein sicherer Rückzugsraum für die Würmer war. Oben wurde fleissig gefressen.
Die anderen kleinen Lebewesen waren auch zahlreich vorhanden und wie ich fand auch irgendwie ausgewogen. Zumindest im Vergleich zu später bzw. jetzt. Auch war ich längst aus der "ich will den Würmchen alles recht machen Phase" raus und habe wirklich nur noch alle paar Tage gefüttert und kontrolliert.
Ich war dann gerade mal eine Woche weg aber in dieser Woche war es sehr sehr kalt und ich schätze mal die Würmer waren durchaus manchmal sogar unter 10C gelagert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich vor meiner Abfahrt noch gefüttert habe, aber sicher nicht viel, denn ich füttere immer nur wenig und mir war das Problem, dass bei Kälte weniger umgesetzt wird theoretisch auch klar.
Als ich zurückkam war - wie bereits beschrieben - sehr viel Sickerwasser angefallen das auch übelst faulig roch (ganz schlimm!) und das Sickerwasser war voll mit den kleinen weissen Tierchen (Springschwänze). Davon waren auch sonst überall viel mehr als vorher - also deren Population ist quasi explodiert. Die Wurmfarm roch zu diesem Zeitpunkt noch nicht dramatisch sauer oder faulig - nur das Sickerwasser war übelste Brühe.
Ich habe dann täglich immer sehr grosse Mengen Sickerwasser abgelassen und leider vergebens gehofft, dass sich das Problem wieder von selbst einpegelt. Den wirklichen Umschwung gab es erst als ich wirklich sehr grosse Mengen Kartonage eingebracht habe und die Feuchtigkeit dadurch gebunden wurde. Leider hatte das zuviel an Feuchtigkeit in der Zwischenzeit vermutlich anaerobe Prozesse gestartet und insgesamt fing die Farm an sauer zu müffeln und war auch matschig.
Also kurz: da dieFarm vorher ja schon sehr gut lief glaube ich nicht, dass es ein Steinchen war, dass eine Kaskade an negativen Bedingungen zum überschwappen brachte sondern es wurde aus irgendeinem Grund - und dafür wurden ja z.b. von Flomax schon plausible Gründe geliefert - zu feucht und dadurch zu anaerob und das in einer eigentlich
stabilen Wurmfarm.
Möglicherweise wurde es eben tatsächlich so kalt, dass nicht nur die Würmer, sondern auch noch andere Kompostlebewesen die Arbeit eingestellt haben. Also für mich ist das die plausibelste Begründung.
UPDATE:
Ich habe die Wurmbox jetzt mit einem Hanf-Mäntelchen aus dem Shop hier umhüllt und aktuell ist das Temperaturniveau in der obersten Schicht ca. 15C am Tag und 10-12C nachts. Sickerwasser kommt nur noch wenig (1-2 Esslöffel) raus und es riecht schon deutlich besser bzw. schon fast wieder "normal". In der obersten Schicht habe ich immer noch eine sehr trockene Karton-Pufferschicht am Rand - in den anderen Bereichen der obersten Schicht ist es aber ausreichend feucht und ich habe etwas Kaffeesatz und Kohl und Kartoffelstück in das vorhandene Substrat eingearbeitet.
Beim stochern bin ich auf einige Wurmnester mit sehr kleinen Würmern gestossen es kreuzen aber auch grössere herum.
Ich bin zuversichtlich, dass es überstanden ist! 