Re: Füttern von Karton und Kohlgewächsen
Verfasst: Mo 15. Aug 2022, 15:44
Ein recht tendenziöser Artikel.lifeonmars hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 07:19 ein guter und berechtigter Hinweis bzgl. der sog. Nassfestmittel.
... Nachfragen hierzu laufen gerne mal ins Leere (https://www.fairlis.de/post/nassfestigk ... re-fragen/).
Was sollen die Hersteller denn noch alles tun, um Unbedenklichkeit der einzelnen Zutaten nachzuweisen? Nassfestmittel sind ja nicht die einzigen Zutaten. Was könnten sie tun, damit das Wort "angeblich" im Zusammenhang mit der Unbedenklichkeit aus dem Text verschwindet?
Nassfestigkeitsmittel sind angeblich nicht gesundheitsschädlich.
Hat irgendein Kritiker den Nachweis erbracht, dass Nassfestigkeitsmittel bei üblichem Gebrauch gesundheitsschädlich sind?Wirklich ungesund ist Nassfestigkeitsmittel angeblich nicht.
Ja wer erwartet denn auch ein rückstandsloses Verschwinden? Selbstverständlich entstehen bei der Kompostierung nennenswerte Mengen von Kohlenstoffdioxid und Dihydrogenmonoxid! Sollten uns diese Rückstände beunruhigen?Angeblich ist Nassfestigkeitsmittel kompostierbar. Wir haben aber aus den Antworten der Produzenten von Heißfilterpapieren gelernt, dass das nicht heißt, dass es rückstandslos verschwindet.
Der Artikel bedient einfach nur ein substanzloses Klischee. Zum Beispiel hier:
Na und? Auch Plastik wäre der Gesundheit nicht abträglich.Nassfestigkeitsmittel sind zwar laut Definition keine Kunststoffe – aber was heißt das überhaupt “laut Definition”? Theoretisch ist Nassfestigkeitsmittel ein aus Erdöl produziertes synthetisch organisches Polymer. Klingt für mich als Laie erstmal nach Plastik.
Doch rein hypothetisch: Würden die Hersteller den Teebeuteln Atropin zusetzen, dann wäre das Produkt voll biologisch aus heimischen Pflanzen, ohne synthetische Zusatzstoffe hergestellt, darüber hinaus noch vegan! An diesem hypothetischen Beispiel sollte doch hoffentlich jeder merken, wie belanglos solche Klischees in Wirklichkeit sind.
Das habe ich mir jetzt mal angesehen. In dem verlinkten Dokument ist nur zu lesen, dass dieser Zusatzstoff nun nicht mehr in der Produktion verwendet wird. Ob zuvor Teile davon ins Abwasser gelangten, davon steht nichts drin. Selbstverständlich wird es die Papierfabrik nach Kräften vermeiden, dieses teure Zeug über das Abwasser zu verlieren.lifeonmars hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 07:19 Die Problemstoffe darin kommen aber hin und wieder auf anderem Wege ans "Tageslicht" - bzw. zuhause im Wasserhahn an. Beispielsweise ist in der Vergangenheit in Trinkwasserbrunnen nahe der Mangfall in Oberbayern krebserregendes Epichlorhydrin - genau solch ein Nassfestmittel - nachgewiesen worden. Das wurde lange Jahre über das Abwasser einer oberhalb gelegenen Papierfabrik in den Fluss geleitet und gelangte dann über das Uferfiltrat in die Brunnen. Fundstelle, wen es interessiert, z.B. unter: https://www.dbu.de/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-17088.pdf).
Von einem Fund dieses Mittels im Brunnenwasser nahe der Mangfall habe ich trotz gezieltem Googeln keine Hinweise gefunden. Allerdings erscheint dieses Forenthema relativ präsent in den Suchergebnissen.
Letztendlich sollte man im Hinterkopf bewahren, dass wir hier über Nassfestmittel sprechen. Das ist ein Mittel, welches sich auch im kochendem Wasser nicht löst, sondern für Stabilität des Teebeutels oder der Filtertüte für Kaffee sorgt. Ist es dann vorstellbar, dass sich für eine Schadwirkung relevante Mengen davon lösen, wenn einzelne Partikel davon in unserer Kompostkiste landen?
Diese Nassfestigkeitsmittel sind inzwischen sogar im Menschenversuch getestet worden. Milliarden und Abermilliarden von Teebeuteln wurden von Millionen von Menschen mit brühend heißem Wasser übergossen. Diese haben es nicht geschafft, mit diesem heißen Wasser gesundheitsschädliche Mengen der Nassfestigkeitsmittel heraus zu lösen.
Das ist Deine eigene Entscheidung, die wir selbstverständlich respektieren.lifeonmars hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 07:19 Ich für meinen Teil werde meinen Judels daher keine Teebeutel mehr servieren, und ansonsten bei den eigenen Genussmitteln wieder auf losen Tee und Teesieb umschwenken.
Pfiffikus,
der das viel entspannter sieht