Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hallo Forumsmitglieder,

leider konnte ich mit der Suchfunktion keine Antwort auf meine Frage finden und hoffe auf Hilfe.
Meine ersten Würmer kommen ca. Mitte September und mir wurde vom Wurmverkäufer empfohlen, bereits jetzt die Bioabfälle zu sammeln und vorgammeln zu lassen, damit sie direkt von den Bewohnern "aufgesaugt" werden können. Ich finde das macht Sinn. So kann ich einfach die Schlotze entnehmen und je nach Feuchtigkeit Eierkarton dazugeben und das Ganze dann verfüttern. Derzeit sammle ich sie in einem großen 40-kg-Eimer, in dessen Deckel ich fast komplett ein großes Loch geschnitten und ganz feine Gaze eingeklebt habe. So kommen keine Insekten hinein.
Nun möchte ich von euch wissen: Am Boden des Eimers sammelt sich natürlich sehr viel Wasser, sodass einiges an Gemüse und Obstabfällen komplett davon bedeckt ist. Ist das in Ordnung oder muss Luft/Sauerstoff an die Schlotze kommen? Sollte ich das Wasser abgießen oder sind da viele Nährstoffe drin?
Ich bin gern bereit auch andere Fütterungsmethoden kennen zu lernen. Das klein schneiden und verfüttern ist eine Möglichkeit, davon wurde bereits viel im Forum berichtet.
Kurz zu meiner Kiste: Meine Würmer werden eine selbstgebaute Holzkiste aus ungehobeltem Holz mit ca. 90x40x40 cm bewohnen (ich muss nochmal nachmessen).
Ich freue mich auf Antworten!

Hallo Stephi & !

Also ich würde die Soße in dem Eimer lassen und nur reichlich Papier und Pappe dazuwerfen um das ganze zu binden. Ob in der Suppe nun besonders viele Nährstoffe drin sind weiß ich nicht, aber den Würmern schmeckt es allemal!
Da werden sich deine Würmlis ja gleich richtig wohl fühlen wenn sie bei dir ankommen...

Berichte bitte weiter!

Gruß Daniel

...allerdings sollte das Geschlonze nicht stinken und faulen - das könnte am boden deines Gefässes aber evtl. schnell der Fall sein. Du kannst aber den Boden mit Karton bedecken.
Grundsätzlich ist es immer besser wenn alles gut belüftet ist (auch die Bodenregion) denn die Würmchen können ja meines Wissens nach nur die aeroben Verrottungsprodukte als Nahrung verwerten bzw. kommen mit den Ausdünstungen von Verfaultem nicht klar.

Ich habe mir einen Vorkomposter aus einem Plastikeimer (mit Deckel) gebaut der im Inneren einen weiteren kleineren Eimer mit Löchern (im Baumarkt gefunden, ein Mülleimer) enthält. Dadurch kommt immer Sauerstoff an alles dran - auch an den Rändern und unteren Schichten. Das Prinzip funktioniert erstaunlich gut. Ich wollte auch schon lange mal Bilder posten.

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten!
Leider musste ich die Gemüsesuppe heute entsorgen. Es ist enorm viel Flüssigkeit ausgetreten und es hat fast die kompletten Gemüseschnipsel überdeckt. Die Schlotze roch auch schon etwas beißend - das möchte ich den Würmern nicht zum Fressen geben. Selbst mit regelmäßigem abgießen oder Zugabe von Eierkartons/Pappe (in Massen bei der Feuchtigkeit) zur Flüssigkeit wäre das nicht gut gegangen, bei der großen Menge an Gemüseresten.

Die Idee mit dem durchlöcherten Eimer in einem weiteren größeren Eimer hört sich sehr gut an! Ich habe es noch etwas abgewandelt und in meinen großen Eimer ein Kaninchendraht-Einsatz geklemmt und darüber ein sehr feinmaschiges Netz gelegt. Darauf lege ich nun die vorerst sehr klein geschnibbelten Bioreste und schaue was passiert. Vielleicht trocknen sie zu sehr - dann mache ich sie etwas größer. Im Deckel ist ein großes Loch, in das ich sehr feine Gaze geklebt habe.

Ich werde berichten wie das Ganze funktioniert und ob die Würmer das vorgegammelte Futter lieber mögen als Frisches.

Und? Wie läuft der Versuch? Ich tippe darauf, dass die Würmer ... .... finden.

Zwar ein spätes Feedback, aber ich hab ja versprochen eines zu geben:
Der Futter-Vorgammel-Eimer hat sich als unnütz herausgestellt! Entweder sind Teile des Inhalts total vertrocknet oder sie sind schleimig geworden und matschten herum. Ich konnte nicht feststellen, dass die Würmer dieses Futter lieber mochten als "frische" Abfälle.

Hallo Stephi,

Du kannst sehrwohl das Wurmfutter vorgammeln, wenn Du es richtig machst:
Schau mal unter der Rubrik BOKASHI nach. Hier wird Küchenabfall mit Hilfe effektiver Mikroorganismen (EM´s)
vorfermentiert. Also Küchenabfälle + EM´s + 14 Tage Reifung, dann 1:1 Gartenerde dazugeben, damit der ph Wert nicht zu sauer ist (ggf. auch noch etwas Gesteinsmehl o.ä.) und Du hast schön "vorgekautes" Wurmfutter

LG Rico

Korrektur von Wurmmann:
Dies ist leider gar nicht richtig uns sogar gefährlich für die Würmer. Bokashi und Würmer lassen sich nicht kombinieren. Das haben zahlreiche Versuche eindeutig belegt. Es ist auch niocht verwunderlich, da die Würmer von der aeroben (also sauerstoffreichen) und die EM Milchsäure Bakterien in einem anaeroben Milleu mit niedrigen PH Wert leben. Diesen Tipp bitte NICHT befolgen!

Wurmfutter muss gar nicht vorgegammelt werden. Einfach in die Kiste damit, da gammelt das schon von alleine richtig.

VG,
Wurmmann

Hallo,

da es mein erster Beitrag hier im Forum ist, möchte ich damit auch alle hier begrüßen!
Meine, erst wenige Wochen alte Wurmkiste werde ich noch extra vorstellen.

Ich habe auch eine Vorverrottung angefangen, in dem ich alle Küchenabfälle (die größeren Teile zerkleinert) in Eimer fülle und nach dem Prinzip des Trommelkomposter alle 1-2 Tage mal umschütte. Beimengen tue ich in sehr kleinen Teilen fast fertig verrottetem Pferdemist, etwas Erde aus meinem Grassaftanbau, ein Gemisch aus Holzasche, Kalk und Gesteinsmehl und sprühe über alles neu hinzukommende immer gleich etwas EMa. Zur Zeit stehen die Eimer im Erdkeller, werde aber noch ausprobieren wie sich das in wärmeren Kellerräumen entwickeln würde. Im Erdkeller ist es Geruchsmäßig überhaupt kein Problem. Wenn es zu naß ist, missche ich etwas getrockneten Pferdemist dazu, was aber bis jetzt nur in 2 Eimern der Fall war. Einmal konnte ich aus gesundheitlichen Gründen das Material erst nach 4 oder 5 Tagen wenden, was dazu führte, dass es in 2 oder 3 der Eimer anfing zu schimmeln.

Zwei mal habe ich bereits jeweils 1/3 Eimer vorgerottetes gefüttert. Die Würmer ahben es sofort angenommen und eingebaut. Das sind aber meine ersten Versuche, und ich habe noch viel zu wenig Erfahrung damit, um das beurteilen zu können.

Stephi hat geschrieben:Zwar ein spätes Feedback, aber ich hab ja versprochen eines zu geben:
Der Futter-Vorgammel-Eimer hat sich als unnütz herausgestellt! Entweder sind Teile des Inhalts total vertrocknet oder sie sind schleimig geworden und matschten herum. Ich konnte nicht feststellen, dass die Würmer dieses Futter lieber mochten als "frische" Abfälle.

Noch späteres Feedback
Bei mir klappt das ganz gut mit dem vorgammeln aber das liegt vielleicht auch an der Zusammenstellung meiner Bioabfälle. Ich habe einen Ton-Komposteimer (kann man kaufen) und darin sammle ich Kaffereste, Küchenpapier und Gemüseabfälle. Nach einiger Zeit kommt das dann in die Kiste. Wenn es "umkippt" und fault gebe ich es auf den Aussenkompost - der ist härter im nehmen als die eher kleinen Balkon-Wurmkisten.
Mein Eimer-im-Eimer-mit-Löchern ist nicht so luftig wie deine Drahtkonstruktion, dadurch trocknet das Material nicht total aus. Im Grunde genommen läuft aus den Löchern des Inneneimers nur das "zuviel" an Flüssigkeit in den darunterliegenden Eimer. Ich habe aber diese Projekt etwas aus den Augen verloren bzw. nie wirklich und genau beobachtet - aber bei mir hat sich darin sogar richtiger Kompost entwickelt (ohne Wurmhilfe) als ich nach einigen Monaten wieder reingeschaut habe. Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich es mal genauer evaluieren.

Aber ich hänge noch ein Foto der Konstruktion an (Innen = Papiermülleimer mit Löchern, Aussen = Einer dieser Eimer mit Deckel, unten = normaler Eimer - Löcher wurden in den grossen Eimer unten reingebohrt, dass Flüssigkeit ablaufen kann).
Ich übernhme aber keine Garantie dass diese Konstruktion immer und mit jeder Befüllung funktioniert