Kompostierbare Becher

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Eberhard
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Eberhard »

Wattestäbchen
Im östlichen Landesteil, wo es damals von vielen weniger gab, nahm man ein Streichholz und Watte.
Somit gab es schon mal keine wegzuwerfende Plaste.

Auch die schönen Plastiktüten der Supermärkte, so sie ihren Weg in dieses Land fanden, gingen automatisch in eine Mehrfachnutzung. Irgendwie haben wir trotzdem überlebt.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Trulllla
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Trulllla »

Pfiffikus hat geschrieben: Di 28. Aug 2018, 18:55
Trulllla hat geschrieben: Fr 24. Aug 2018, 22:41 Ob Wattestäbchen und Strohhalme jetzt der große Knaller sind.... eher nicht, aber warum dagegen sein? Wo ist das Problem, sie gegen Papierstäbchen auszutauschen die verrotten? Das Produkt existiert doch schon.
Du hast mich neugierig gemacht. Ich habe mich umgesehen und wurde fündig.


Die Pappwattestäbchen waren in einer fetten Plastikbox verpackt. Eine Pappschachtel hätte mich überzeugt.



Pfiffikus,
der sie nicht gekauft hat, weil er ohnehin noch welche zu Hause hat
Haha, ja das ist wirklich absurd. Es gibt sie aber auch in Papp- oder Papierverpackung.
Ich sehe die Diskussion ging noch fröhlich weiter. Gerade habe ich wenig Zeit, aber ich werde sicher noch meinen Senf dazugeben.
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Wurm-Bine »

Das mit dem Streichholz und der Watte möchte ich heute aber nicht mehr machen. Den Komfort, ein fertig hergestelltes Stäbchen aus Baumwolle/Pappe zu haben, gönne ich mir. Dann kann ich sicher gehen, dass die Watte dick genug augetragen ist, um mein Ohr nicht zu verletzen und dass die Watte auch genau da bleibt, wo sie sein soll und nicht wieder abgeht.

Ich glaube, das beste wäre wahrscheinlich, die Dinger nicht mehr zu verwenden. Soll ja auch nicht gut sein. Aber irgendwie ist das für mich auch keine Option. Ich packe die Teile seit einem halben Jahr in die Wurmbox und dort werden sie kompostiert. Kein Müll, mehr Humus.

Cool, in welche Richtungen sich solche Diskussionen manchmal entwickeln.

Schöne Grüße
Bine
City_Slider

Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von City_Slider »

Wir können von uns behaupten, das wir so gut wie keine Folie oder Plastiken im Haushalt haben. Gemüse/Obst wird beim Gemüsehändler gekauft. Der stopft das Grünzeug in braune Papiertüten. Fisch gibts auch nur in Papier eingewickelt. OK, die Auflagefläche ist beschichtet, ansonsten könnte man beim essen die Nachrichten lesen ;). Ohrstäbchen haben wir bis zum Lebensende eingekauft. Die können von mir aus ab morgen verboten werden *grinsel*.

Unser Glühbirnen Vorrat dürfte auch noch so 120 Jahre reichen :-p

*Winksfuchtel*
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Bine,
Wurm-Bine hat geschrieben: Do 22. Nov 2018, 16:42 Den Komfort, ein fertig hergestelltes Stäbchen aus Baumwolle/Pappe zu haben, gönne ich mir.
wir haben noch etwas gemeinsam - unsere Reinlichkeit.

Aber inzwischen habe ich mal eine solche Plastikalternative mit einem Pappstiel probiert. Schlabberiges Zeug! Bäh! Es wird wohl die letzte Packung sein, für die ich mein sauer verdientes Geld ausgegeben habe.

Es ist angezeigt, dass ich mir einen Vorrat für die kommenden Jahrzehnte zulegen muss.

Leute, kauft Wattestäbchen, solange es noch welche mit ordentlichem Stiel zu kaufen gibt!
Leute, esst Thunfisch, solange es noch welchen gibt!



Pfiffikus,
der jetzt mal ganz genau schaut, welches MHD da auf den ordentlichen Wattestäbchen vermerkt ist
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Wattestäbchen

Beitrag von Trulllla »

So, weil das Thema Wattestäbchen jetzt woanders wieder aufkam, und ich mich tatsächlich die ganze Zeit immer wieder an die Wattestäbchenfrage erinnert habe, die ich noch nicht ordentlich beantwortet habe (bzw - mea culpa - nur auf eine englische Seite verwiesen habe) : Sie gelangen tatsächlich in die Meere, weil sie so klein sind, dass sie durch die Rechen der Kläranlage gelangen, die den groben Abfall herausfiltern. Dazu gibt es zumindest Informationen auf mehrere Seiten von Kläranlagenbetreibern.
Wattestäbchen stellen nun sicher nicht die Masse an Plastik in den Meeren dar, aber ich meine, wo man ohne große Problem was zum Guten ändern kann, soll man es doch einfach machen.


http://www.europarl.europa.eu/news/de/h ... -eu-regeln

https://www.regierung.oberfranken.bayer ... orgung.pdf

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... 6663f.html
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Wuseline »

Es gibt Ohrenreiniger aus Metall , aus der Apotheke, die man anstelle der Wattestäbchen nutzen kann.
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Re: Wattestäbchen

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Trullla,

herzlichen Dank für Deine Recherche. Deine Antwort ist die Fundierteste, die ich bisher zu dieser Frage erhalten habe. Eben deshalb habe ich mir die verlinkten Seiten mal genau angesehen.

Ohne Frage gehören die Wattestäbchen nicht in den Abfluss und ohne Frage sind die problematisch für die Betreiber der Kläranlagen. Doch hier geht es um die Frage, ob die Dinger die Kläranlage passieren und dadurch ins Meer gelangen können.


Trulllla hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 23:03 Sie gelangen tatsächlich in die Meere, weil sie so klein sind, dass sie durch die Rechen der Kläranlage gelangen, die den groben Abfall herausfiltern. Dazu gibt es zumindest Informationen auf mehrere Seiten von Kläranlagenbetreibern.
Das ist korrekt. Wattestäbchen sind keine groben Abfälle und werden aus diesem Grunde an dieser Anlage nur zum Teil ausgefiltert, denn dafür ist die Rechenanlage ja nicht gemacht.
Eine Kläranlage wäre aber eine sehr sehr schlechte Anlage, wenn das die einzige mechanische Klärstufe bleiben würde.


Schwarzwälder Bote hat geschrieben:In dem auf die Rechenanlage folgenden Vorklärbecken zeigt sich, dass das Rechensystem nicht ganz einwandfrei funktioniert. In Rudeln treiben Dutzende von Wattestäbchen auf der Wasseroberfläche.
Und das wird den Wattestäbchen zum Verhängnis. Sie treiben dort auf der Oberfläche und werden gemeinsam mit dem Fettfilm von der Wasseroberfläche abgeschöpft.
Hier bereiten sie den Anlagenbetreibern die Probleme, wenn das Fett in die Faultürme gepumpt werden soll. Doch es ist technologisch kein Problem (und mutmaßlich auch gängige Praxis), diese Fettbrühe noch einmal mit einem feineren Sieb von Festkörpern zu trennen und die ausgesiebten Fremdkörper einschließlich der nun fettverklebten Wattestäbchen dem Container zuzuführen, in dem die anderen 60 Tonnen Rechengut landen.
Sofern die Wattestäbchen nicht abgesiebt werden, landen sie im Faulschlamm, der nach der Gärung in der Müllverbrennung landet.


Pfiffikus,
der dabei bleibt, dass die Dinger keine Chance haben, die Kläranlage zu passieren, um ins Meer zu gelangen
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Pfiffikus »

Trulllla hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 23:03 Sie gelangen tatsächlich in die Meere, weil sie so klein sind, dass sie durch die Rechen der Kläranlage gelangen, die den groben Abfall herausfiltern. Dazu gibt es zumindest Informationen auf mehrere Seiten von Kläranlagenbetreibern.
Diese Aussage ging mir nun wochenlang durch den Kopf. Und heute kam der Heureka-Moment!

Beim Abendessen gab es sauer eingelegte Gurken. Das Glas war leer, was macht man mit der Gurkenbrühe? Ab ins Klo! Aber da waren ja noch Senfkörner drin!
Jetzt könnte jemand meinen, dass man nur die Brühe ins Klo kippen darf, die festen Bestandteile gehören in den Biomüll! Doch jemand könnte die Senfkörner auch verschlucken und ganz legal unverdaut ins Klo ausscheiden. Dann passiert dasselbe.


Was passiert mit den Senfkörnern, die in der Kläranlage landen? Die werden noch viel eher durch die Rechen der Kläranlage flutschen, als Wattestäbchen. Praktisch wird jeder Betreiber einer Kläranlage noch weitere Siebe und Filter verwenden, denn solche Senfkörner dürfen die Anlage keinesfalls passieren.

Das Wasser, welches in den Vorfluter gelangt, wird regelmäßig und permanent überwacht. Unter anderem wird der Biologische Sauerstoffbedarf (BSB) und der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB) überwacht. Jedes durchgelassene Senfkorn und jedes Wattestäbchen würde diese Werte unnötig in die Höhe treiben. (Erläuterungen hier)
Aus diesem Grunde müssen die Betreiber solche Partikel ausfiltern, sonst wären die hier genannten Grenzwerte nicht zu erreichen.


Deshalb bleibe ich dabei: Wattestäbchen aus deutschen Badezimmern haben keine Chance, ins Meer zu gelangen, um dort als Plastikmüll zu enden. Deren Verbot ist blanker, unnötiger und wirkungsloser Aktionismus!

Unabhängig davon sind Wattestäbchen im Abwasser absolut unnötige Störstoffe, die niemand in den Abfluss oder ins Klo schmeißen sollte. Die gehören in den Müll! Darüber sind wir uns alle einig.


Pfiffikus,
der sich sowas nicht nur aus Vernunftgründen, sondern auch wegen der Verstopfungsgefahr verkneift
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Gao
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Gao »

Kommt leider viel zu oft vor das Leute das Klo als günstige "Entsorgung" benutzen.
Denen soll ruhig alles verstopfen und mit einer riesigen Sauerei überlaufen. :lol:
Sollten ne Meldepflicht für Sanitärs geben wenn sie solches Zeug bei Kunden rausholen.

Kollege arbeitet im örtlichen Klärwerk konnt ich kaum glauben was die da alles rausfischen.
Wie zb ein ganzer Katzenkadaver.. wie kriegt man das überhaupt runtergespült?!? (irre)
Da gehört zumindest für mich nur das rein was aus mir raus kommt.
Ok Wasser vom Boden aufnehmen etc noch aber sicher kein Müll.

Das in Deutschland Teile vom Hausmüll in der Natur und am Ende im Meer landen ist aber nicht ausgeschlossen.
Seid ja gut dran mit Müll exportieren (~20 Millionen Tonen) und sobalds die Grenze passiert hat ist es nicht mehr wichtig was damit passiert. Da ist dann jemand anderes für verantwortlich..
Da sind sicher auch einige Wattestäbchen dabei ;)
Selbst in Malaysia findet man deutschen Müll.
Naja iwo müssen sie ja damit hin nachdem China die Einfuhr von von stark verschmutzen/schlecht sortierten Abfällen gestopt hat.
Die "Müllmafia" läst grüssen.

Gruss Gao (wave)
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