Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

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Wurmcolonia
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Minna,

damit die Trauermücken die Gelbtafeln finden lasse ich schon öfter das Licht an (2 LED-Lämpchen zus. 5,2 W). Trotzdem sind die Gelbtafeln auch bei Licht nicht die wirklich großen Bringer.
Nur alle Maßnahmen zusammen (wie oben geschildert) scheinen einigermaßen wirksam zu sein. Man muss aber ständig dran bleiben.

Wir haben hier übrigens seit gestern Weltuntergangswetter mit Starkregen, fast ohne Pause (wall) . Vieles ist bereits abgesoffen, anders kann man es nicht mehr ausdrücken. Sogar der Rhein steigt über die Ufer und das Mitte Juli. In den letzten Sommern hatten wir immer Niedrigwasser, so dass teilweise sogar die Schifffahrt reduziert oder eingestellt werden musste. Es ist total verrückt!!!
Bin gespannt, wann endlich Schluss mit diesem heftigen Dauerregen ist.
Wir haben hier übrigens gerade 17,6°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 98% (lt. Wetteronline.de).

Herzliche Grüße
Wurmcolonia
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Wurmcolonia
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Claridad_Sol,

dass man das Futter vor Fliegenviechern durch Abdecken mit Kartonage oder Papier schützen kann, kann ich mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen. Das kann für meine Begriffe allenfalls dann funktionieren, wenn keine Würmchen dazwischen herumkriechen. Überall wo die Würmchen rauskommen kommen die Fliegenviecher rein und können dort auch ihre Eier ablegen.

Ich habe mal ausprobiert die kompletten Oberflächen meiner beiden Wurmkisten dick mit Sand abzudecken. Auch das hat nicht funktioniert, da die Wurmis ständig raus- und reingekrochen sind und damit den Weg für die Trauermücken zum Substrat quasi "freigeschaufelt" haben.

Wie ich mir einst die Trauermücken eingafangen habe, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich habe nichts in die Kisten gegeben, was Trauermückenlarven enthalten haben könnte. Mindestens ein adultes Mückenweibchen muss es irgendwie in mein Bad geschafft haben und in einer Kiste ihre Eier abgelegt haben.

Ich habe - mal wieder - gelesen, dass Trauermücken gerne Transportgelegenheiten nutzen und so auch längere Strecken zurücklegen können. Vielleicht habe ich das Viech ja auf meiner Schulter in mein Bad eingeschleppt :?: :?: :?: Ich werde es wohl nie erfahren.

Herzliche Grüße
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Joe
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von Joe »

Hallo Wurmcolonia,
Ich hatte mir die Trauermücken mit einer neuen Zimmerpflanzen eingeschleppt. Von dort aus haben sie sich überall im Haus verbreitet. Bis auf den Keller, wo der Wurmkomposter steht.
Ich habe die kleinen Fliegen mit Neem-Öl, Gelbtafeln und der Fliegenklatsche in den Griff bekommen. Nach jedem Gießen direkt alles erwischt, was ich sehen konnte. Von Neem-Öl würde ich stark abraten, habe mir meine Pflanzen ganz schön geschädigt dadurch.

Wuselige Grüße von den Judels und mir!
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Joe,

in der Erde meiner Palme hatte ich (unabhängig von den Wurmkisten) ebenfalls bereits Trauermücken. Diese habe ich mit Streichhölzern mit den Köpfchen in die Erde gesteckt und ca. 2 cm dick Quarzsand auf die Erde, um diese vor den Trauermücken abzudichten, damit die dort keine Eier mehr ablegen können, innerhalb weniger Wochen in den Griff bekommen.
Nur die Trauermücken in den Wurmkiste krieg ich nicht los.

Dass Neem-Öl Pflanzen schädigt, habe ich noch nicht gehört oder gelesen. Könnte es sein, dass du es zu hoch dosiert hast? Neem-Öl ist ja eigentlich ein PflanzenSCHUTZmittel ud sollte sie nicht schädigen?

Herzliche Grüße
Wurmcolonia
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MinnaS.
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von MinnaS. »

Claridad_Sol hat geschrieben: Mi 14. Jul 2021, 09:55
Was denkt ihr? Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht, Vorkompostiertes an die Wurmis zu füttern?
Ich hab' das schon gemacht ... ob es etwas gebracht od. verhindert hat, kann ich nicht sagen. Einfrieren soll sehr effektiv gegen Schädlinge sein, weil es etwaigen Nachwuchs tötet :-( ...

@ Wurmcolonia: Die Wetterlage bei euch scheint aber auch nicht besonders erstrebenswert zu sein (wall) . Wobei ich die kurze Abkühlung heute Morgen wirklich sehr begrüßt & genossen habe.

Ich hab' mir die Trauermückenbevölkerung definitiv mit Blumenerde in's Haus geholt ...
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TheFool
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von TheFool »

MinnaS. hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 17:30 Na ja ... der Erfolg gibt mir bzw. Wurmcolonia Recht :-P ... & zusätzlich gehe auch ich hin & wieder mit dem Staubsauger hin ... aber ich muss schon sagen, das Sterben von Trauermücken auf Gelbtafeln ist keine Augenweide & da mein zweiter Vorname ohnehin "schlechtes Gewissen" lautet, bin ich froh, wenn ich das nicht so im Blick habe :shock: :? :roll: .
Ich hatte mich schon bewusst hinsichtlich der Antwort resp. Reaktion auf meinen Beitrag urückgehalten, mir geht es nämlich nicht um's Recht haben.
Jeder findet seine Weisheit im Internet und ich denke, ich habe mich da ganz gut informiert.
Ich hatte ausdrücklich (soll heißen "bewusst") formuliert "...Gelbtafeln sind eher zum Monitoring gedacht..."

Es gibt genügend Fundstellen im Internet, die genau darauf hinweisen. Eine Berechnung von Gelbtafeln per qm ohne Angabe einer Größe der Gelbtafel (ich habe alle möglichen Varianten) halte ich zudem für schwierig.

Wenn man den Entwicklungs/Lebenszyklus einer Trauermücke betrachtet, lebt diese quasi um sich zu vermehren (nicht neidisch werden, liebe Minna :lol: ).
Soll heißen sie haben einen sehr kurzen Generationszyklus.
Eine weibliche Trauermücke legt zwischen 160 und 200 Eier ab. Bei guten Bedingungen kann sie sich in 3 Wochen vervielfachen.
Kommen wir zu den Gelbtafeln: angenommen du erwischt 180 von 200, angenommen wir haben 10 überlebende Männchen und 10 Weibchen - dann sind das im schlimmsten Fall zehn mal 200 Eier = 2000 Eier.. und so weiter.. man könnte in den aktuellen Zeiten jetzt den R-Wert berechnen...

Daher stelle ich es mir schwer vor ihrer mit Gelbtafeln her zu werden.
Wie ebenfalls in meinem Ursprungsbeitrag erwähnt sagte ich nicht, dass sie keinen Erfolg zeigen, sondern "...dass sie sich damit ausrotten lassen, ist eher unwahrscheinlich..."
Das würde ich heute genau so wieder schreiben, aber ab morgen nicht mehr :)=

Ich wünsche viel Erfolg bei der Bekämpfung, idealerweise sogar bei der Ausrottung.
Servus und
Wurmige Grüße
Klaus
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MinnaS.
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von MinnaS. »

einen wunderbaren guten Morgen :).

Oje, das "eher" habe ich leider auch überlesen.

Hahahaha, Klaus, auf diese Art von Leben bin ich definitiv N I C H T neidisch :shock: , ganz im Gegenteil. Erst letztens führte ich ein Gespräch mit jemanden, der insgesamt sechs Geschwister hat (oder so) & mir erzählte, die (bedauernswerte? glückliche?) Mutter habe jedes Jahr (!!!) ein Kind zur Welt gebracht ...
nun ja, danke für deinen mathematischen Input (wall) , die Zahlen sind ... erschreckend. Darum ging es mir aber gar nicht nicht. Ich musste vor einigen Tagen beobachten, wie die Mücke auf der Gelbtafel klebenblieb, noch lebte, aber nicht wegkam :-(. Das war ... trotz allem ... traurig & ich fürchte um mein positives Karma (okay, das klang jetzt egoistischer, als es gemeint war).
Jedenfalls dürften alle Maßnahmen zusammen tendenziell den gewünschten Erfolg bringen - zumindest hoffe ich das :-).

Einen ganz, ganz wunderbaren Start in den neuen Tag wünsche ich euch ganz :heart:lich. Lieben Gruß, Minna.
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von Claridad_Sol »

Hallo nochmal, ihr Lieben!

Ich wende mich nochmal an euch, da ich im Internet keinerlei Informationen über meine doch sehr spezifische Frage gefunden habe. Und zwar habe ich ja bereits am Anfang erwähnt, dass ich ungerne Pferdemist für die Wurmzucht verwenden möchte, da ich Angst habe, mir dadurch erst recht sämtliche Fliegenviecher ins Haus zu holen (bat) Nun plane ich, eine Kooperation mit ein, zwei lokalen Restaurants aufzubauen, um von ihnen Kaffeesatz und Gemüsereste zu beziehen, die ich dann an die Wurmis verfüttern kann. Wisst ihr, ob es da irgendwelche Auflagen innerhalb der EU oder Deutschland gibt, was die Nutzung solcher "Abfälle" angeht? Wie gesagt, ich habe bereits das Internet ohne Erfolg durchforstet...

Im Voraus ganz vielen Dank und einen wundervollen Tag (ich hoffe, es ist kein Keller vollgelaufen...)

Claridad_Sol
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MinnaS.
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von MinnaS. »

oh, wow .... das ist ja mal eine sehr spezifische Frage.

Ich hab' zwar mal in das (österreichische) Studium der Rechtswissenschaften hineingeschnuppert, wüsste aber auf die Schnelle nicht, in welchen gesetzlichen Grundlagen du dich diesbezüglich schlau machen könntest. Eventuell in Bestimmungen, die sich auf Hygiene spezialisieren? Oder konkreter bei spezifischeren Vorschriften in der Gastronomie?

Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass dort nicht geregelt ist, ob du deinen Würmchen Abfälle aus der Gastronomie verfüttern darfst ;-). Soweit ich weiß, machen das manche hier schon ...
Ich hoffe für dich, dass sich dazu jemand meldet :-).

Coole Idee :idea: .
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MarionS
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Re: Eigene Wurmzucht starten - Futter und Schädlinge?!

Beitrag von MarionS »

Ich weiß, dass es spezielle Verwerterfirmen gibt, die Restaurants so grüne Tonnen für Reste zur Verfügung stellen.
Es gibt auch so Wertstoffhöfe o.ä., die speziell Grünschnitt annehmen und kompostieren.
Die haben bestimmt Regelungen, was ihre Abfälle angeht, damit nichts an Krankheiten oder Zeug übertragen werden kann.

Es gibt auch ein StartUp, das speziell aus Kaffeesatz Pakete zur Zucht von Speisepilzen (Austernseitlinge) herstellt. Vielleicht haben die Infos über die Verwendung von Kaffeesatz.

Möglicherweise könnte die Suche so in die Richtung gehen.
LG,
MarionS
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