Hallo Silver,
Silver hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 09:25
Wie zu erwarten bei all der Offenheit der Atheisten, die komischerweise bei kritischem Gedankengut aus der christlichen Ecke (und nur aus dieser) gern mal sofort ins Gegenteil umschlägt, finde ich den Vortrag leider nicht mehr.
nun ja, ich bin Atheist, halte mich für die verschiedensten Ideen offen. Doch ich pflege jeden neuen Gedanken, dar an mich heran getragen wird, kritisch auf Plausibilität zu prüfen. Dabei ist völlig egal, aus welcher Ecke er kommt.
Die erste Hälfte habe ich mir jetzt mal angesehen.
- Vor dem DDT, welches vor einem halben Jahrhndert noch massenhaft eingesetzt wurde, habe ich heute keine Angst mehr.
- Geflügel einschließlich Straußenfleisch hält er für riskant, da er eine Zoonose von diversen Viren befürchtet, insbesondere von Vogelgrippe.
- Das Schwein sei besonders gefährlich, da es dem Menschen sehr ähnlich ist und hier die Zoonosen sehr leicht passieren können.
- Fleisch generell hält er für gefährlich, weil es durch den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika zur Züchtung von resistenten Bakterien kommen kann.
Letztendlich kann dieser Vortrag zum Nachdenken anregen, welches Fleisch man kauft. OK.
Praktisch treibt uns eben so ein Vortrag eher HIN zu meinen Mehlwürmern. Denn
- Das Insektizit DDT und jede andere Art von Insektizit verbietet sich von Natur aus bei Mehwürmern.
- Zoonosen vom Insekt zum Menschen dürften noch viel viel unwahrscheinlicher sein, als von irgendwelchen Warmblütern.
- Wenn das Fleisch durch gegart ist, haben Bakterien und Viren ohnehin schlechte Karten. Gefahr sehe ich da nur beim Verzehr von rohem Fleisch in Tatar und ähnlichen Gerichten.
- Antibiotika setze ich in der Zucht auch nicht ein.
Herzlichen Dank für das Heraussuchen dieses Vortrages!
Silver hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 09:25
Ich meine mich zu erinnern, dass irgendein Meerestier oder Säugetier seinen Harnstoff oder irgendwelche Bestandteile seines "Verdauungsabfalls" in Teilen wieder in den Körper rückführt und man deswegen das Fleisch nicht essen sollte.
Du meinst wahrscheinlich den Grönlandhai. Dieser lagert den Harnstoff im Gewebe an. In Island wird er gefangen
und als Hákarl zubereitet. Da ich bekanntlich recht offen für neue Erfahrungen und Geschmackserlebnisse bin, habe ich in Island mal ein kleines Eckchen probiert. Bäääääähhhh! Ich habe nie zuvor und auch nie wieder danach so etwas Ekliges gekostet. Dieser unangenehme Geschmack war mir am nächsten Tag noch im Mund. Nee, dann lieber Mehlwürmer!
Silver hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 10:12
Der Mensch wurde von Gott geschaffen, wie er jetzt ist. Aus Sicht der Kreationisten bspw. gibt es keine Evolution, sonst wären uns schon längst Flügel oder mehr Arme oder zwei Köpfe gewachsen - die könnten wir gut gebrauchen, um den heutigen gesellschaftlichen Anforderungen zum Überleben - besonders im Arbeitsumfeld - gerecht zu werden.
Naja, die Evolution kann immer nur das ausprägen, überbetonen oder abändern, was irgendwie schon in anderer Form da war.
- Aus den Brust- und Bauchflossen der Fische wurden letztendlich unsere Arme und Beine mit Zehen und Fingern. Bei Vögeln wurden Flügel draus. Für mehr Arme oder Flügel scheint mir einfach kein geeigneter Ansatz vorhanden, aus denen sich die neuen Glieder entwickeln könnten.
- Ganz frühe Vorfahren von uns Wirbeltieren könnten mal Ringelwürmer oder ähnliche Geschöpfe gewesen sein. Aus deren Segmenten dürfte sich im Laufe der Zeit die Wirbelsäule herausgebildet haben. Dass sich die Wirbelsäule im Laufe der Evolution verzweigt und mehrere Köpfe trägt, dürfte dadurch nicht pasieren.
(Die mehrköpfigen Drachen aus diversen Sagen hat es ja nie wirklich gegeben.)
- Bei uns heutigen modernen Menschen ist die Evolution ohnehin ausgeschaltet. Dank moderner Medizin haben wir eine dermaßen geringe Sterblichkeit von Babys und Kindern, so dass quasi fast alle Menschen das Erwachsenenalter erreichen und wieder Kinder in die Welt setzen können. Das schreibe ich jetzt mal ohne jegliche Wertung hin.
Jemand, der zufällig mit zusätzlichen Gliedmaßen geboren würde, hätte deshalb kaum höhere Vermehrungschancen als andere Menschen. Also nix mit evolutionärem Vorteil!
Silver hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 10:12
Der Stoffwechsel eines Menschen vor 5000 Jahren war derselbe wie der eines Menschen heute - unabhängig von seinen gesellschaftlichen Umständen.
Zu kurz gedacht! Geh bitte zehn mal so viele Jahre zurück!
Wenn damals die Sammlerinnen einige Schwarzkäferlarven oder anderes Gewürm aufgetrieben hatten, bereichterte diese Proteinration ganz selbstverständlich den Speiseplan unserer Vorfahren. Insekten waren damals sowas von selbstverständlich!
Silver hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 10:12
Es ist schon bemerkenswert, dass aus Sicht des intellektuell ach so offenen Atheisten und Fortschrittsgläubigen immer die anderen prüfen sollten, ob ihre Auffassung der Welt richtig ist.
Das sollte jeder prüfen, unabhängig von Religion und Auffassung!
Soldatenfliegelarven haben meinen Fischen nicht wirklich gemundet. Sie wurden verschmäht.
Praktisch sind Insekten in der Lage, eine ganze Reihe von Biomasse als Nahrung zu erschließen, die uns Menschen unzugänglich ist. Das gilt ganz besonders für die so wenig anspruchsvolle Soldatenfliegenlarve. Doch die muss nicht vom Menschen selbst verzehrt werden. Bekanntlich sind Insekten und deren Larven eine sehr natürliche Nahrung für Hühner und andere Vögel. Die Soldatenfliegen sollten uns deshalb vor allem auf sekundärem Wege als Nahrungsergänzung zur Verfügung stehen.
Der Artikel sieht es einigermaßen realistisch. Regenwürmer sind nicht das Wunschessen, doch können sie in brenzligen Situationen das Überleben retten.
In allen anderen Situationen gilt, was ich schon über Soldatenfliegen sagte: Auch Regenwürmer sowie unsere Kompostwürmer können uns auf dem Umweg über das Huhn sehr gut Proteinquellen erschließen, die für uns ansonsten ungenießbar wären.
Ja auch hier wird deutlich, dass man sich sehr vorsehen muss. Insbesondere ein Erhitzen sollte viele Erreger abtöten.
Bei der Produktion der Insekten sollte Sauberkeit selbstverständlich sein, besonders wenn sie direkt gegessen werden sollen. Nicht, dass wir in der Mehlwurmzucht mehr Schmutz und Erreger vorfinden, als in einem Schweine- oder Hühnerstall!
Praktisch sollte das Problem lösber sein. Auch wenn warmblütige Schlachttiere alles andere als sauber und steril sind, lässt sich daraus sauberes, ungefährliches Fleisch zubereiten. Das sollte bei Insekten auch machbar sein.
Silver hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 11:27
Ach, und wenn mir der Faktenchecker erklärt, dass ich nicht auf Leute hören soll, die behaupten, der chitinhaltige Panzer von gegrillten/frittierten Heuschrecken sei nicht verdaulich und könne zu Krebserkrankungen im Verdauungstrakt führen, dann kann ich mir fast sicher sein, dass diese Leute also recht haben.
Das Chitin der Insekten ist nicht verdaulich, sondern ein Ballaststoff. Und Ballaststoffe in der Nahrung sollen ja gar nicht so ungesund sein. Ich hoffe, Du ernährst Dich nicht zu ballaststoffarm!
Pfiffikus,
der sich die anderen Artikel später noch zu Gemüte führen wird