Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hallo zusammen,

Ich habe kürzlich eine Wurmkiste gebraucht übernommen und sie ist auch schon gut mit vielen Würmern besiedelt.

Was mir jedoch aufgefallen ist: die Würmer sind recht dünn, sie reagieren wenig bis gar nicht auf lichtreiz und sie sind jeweils zu etwas mehr als der Hälfte sehr gelblich (auf den Bildern sehen Sie sogar rosiger aus als sie sind).
Ich frage mich ob Ihnen eventuell etwas fehlt. Ist es ein Mineralmangel? Vielleicht ist es aber auch die Wurmsorte, welche mir nicht bekannt ist (vielleicht erkennt sie jemand von den Bildern?).
Danke und liebe Grüsse, Marieke

hey marieke

diabas urgesteinsmehl und fein gemahlene eierschale fehlt denen. die brauchen mineralien dann sind die schnell wieder fitt.

lg maddin

Wobei nach der Aussage vom Wurmmann gemahlene Eierschale zwar gut ist als Sand-Ersatz, weniger aber für den Kalkgehalt. Hier eignet sich Gartenkalk besser.
Wie du die Situation beschreibst, Marieke, würde ich lieber zu den Pellets greifen. Da ist dann garantiert alles in der gut verfügbaren Form drin.
Viel Erfolg und ich wünsch dir, das du die Judels bald wieder fit bekommst!
Sonnige Grüße
Worma

Worma hat geschrieben:Wobei nach der Aussage vom Wurmmann gemahlene Eierschale zwar gut ist als Sand-Ersatz, weniger aber für den Kalkgehalt. Hier eignet sich Gartenkalk besser.

Komisch, meine Würmchen bekommen von mir regelmäßig Eierschalenmehl und sehen sehr gesund aus, schön kräftig gefärbt und sehr agil (verziehen sich auch recht schnell in den Untergrund). Meine haben tatsächlich auch kaum noch gelbe Hinterenden.
Ich nutze entweder eine käufliche Mineralmischung (ca. alle 3 Wochen) oder Urgesteinsmehl (die restlichen Futtergaben dazwischen) und mische dazu immer einen Teil Heilerde und einen Teil Eierschalenmehl.
Ich hatte sogar den Eindruck, dass meine Wurmies irgendwie "unzufrieden" waren und weniger gut ausgefärbt und mit etwas weniger Appetit, als ich einige Zeit lang keine gemahlenen Eierschalen verfüttert habe...
Als ich das dank einer elektrischen Kaffeemühle, die mir die Schalen in Nullkommanix pulverisiert, sodass ich mich nicht mit meinem Mörser "ums Leben mörsern muss" , wieder aufgenommen habe, war alles wieder in bester Ordnung Appetit der Würmer war auch wieder da.
Und nein, ich bin kein Kaffeetrinker, insofern kann ich die "Verschmutzung" der Kaffeemühle verschmerzen...

Also besser nicht voreilig die gemahlenen Eierschalen schlecht reden....

Liebe Grüße
Henrike

Hallo alle zusammen,

Im Buch von Sally Coulthard "Das Buch des Regenwurms" habe ich gelesen, dass Eisenia foetida im gelben Schwanzende nicht verwertbare Abfallstoffe speichert und dieses bei Bedarf abwirft. Eine Art Entgiftung sozusagen.

Kann das irgendwer verifizieren? Ich habe das bisher bei keiner anderen Quelle nachlesen können.

Lg Thara

Guten Morgen Allerseits,

@Rikes Kiste: "um mein Leben mörsern muss", das hast du einfach zu gut ausgedrückt so ging es mir auch, bis ich das Upgrade zu einer alten Kaffeemühle machte und nun kürzlich zu einer elektrischen was man da an Eierschalen braucht... Hatte schon überlegt, in der Verwandtschaft zu fragen

Allgemein geht es meinen Würmern immer besser, wenn sie Eierschalen oder halt den mineralmix bekommen. Da sind sie quicklebendig und sehen gesund aus.

Und ja, sie können das gelbe Ende abwerfen, sollen sie aber wohl nicht so oft machen, da das auf deren Lebensdauer geht...

Wurmige Grüße

WurmJessi hat geschrieben:@Rikes Kiste: "um mein Leben mörsern muss", das hast du einfach zu gut ausgedrückt

Na ja, stimmt doch...
Wenn ich das mit der Kaffeemühle eher in den Angriff genommen hätte, hätte ich mir manche Abendstunden auch für andere Erledigungen aufheben können...
Vielleicht sollte ich mir doch noch überlegen, einen Aktenvernichter aka Papierschredderer zu besorgen, der mir noch das Papier (und die Pappe, sofern das damit denn klappt) zerkleinert, das mache ich nämlich auch noch per Hand Aber so ein Schredderer kann nur Streifen schneiden, nicht einzelne Schichten voneinander abheben.... - nee, vielleicht lasse ich das doch erst mal bei der Handarbeit...

WurmJessi hat geschrieben:was man da an Eierschalen braucht... Hatte schon überlegt, in der Verwandtschaft zu fragen

Nee, so schlimm geht es mir da nicht... - ich esse selbst gern und viele Eier, da bleiben gut und gerne viele Eierschalen übrig... - manchmal weiß ich schon gar nicht mehr, wo und wie ich die alle bis zum Zermörsern lagern soll

Von dem "Abfallschwanz" (ich nenne das jetzt einfach mal so) habe ich zwar noch nicht gehört, aber ich meine mal was darüber gelesen zu haben, dass die Würmer im Schwanzende Reservestoffe einlagern können...
So wie manche Menschen am Bauch usw. dicker werden, passiert das bei den Würmern am Schwanzende. Sozusagen.
Dass so eine "Fettlebe" auch nicht sonderlich gesund ist, kann sich - glaube ich - jede/r dazu denken.

Warum die dann aber den Schwanz oder Teile von ihm abwerfen, wenn dort quasi die "Reserve" gebunkert ist, wüsste ich dann nicht.
Möglicherweise ist das auch das Zeichen, dass meine Theorie falsch ist

Liebe Grüße
Henrike
deren Würmchen aktuell ohne gelbe Schwanzenden durchs Leben kriechen...

Beim Schwanz von Kompostwürmern gibt es zwei unterschiedliche Phänomene:

Hat der Wurm an seinem Schwanz sogenannte Einschnürungen, die ähnlich wie eine Perlenkette aussehen, egal ob mit einer oder mehreren Perlen, nennt man das "String of Pearls", oder auch Perlenketten-Syndrom.
Das entsteht, wenn der Wurm Stoffe, die für ihn schädlich sind, wie z.B. zu viele Proteine (die Einschnürungen sind oft Symptom von zu vielen Proteinen, die zu einer Proteinvergiftung führen können), in seinem Schwanz einlagert, um diese Stoffe los zu werden. Er kann die eingeschnürten Teile seines Körpers abtrennen, um diese Stoffe loszuwerden. Leider überlebt er diese Prozedur nicht immer.

Gibt es keinen Einschnürungen am Wurm sonder nur ein mehr oder weniger langes gelbes Schwanzende, dann handelt es sich dabei um Fettablagerungen. Zu viel davon ist auch nicht gesund für die Wurmis. Die Würmchen werden dann manchmal träger.

Herzliche Grüße
Wurmcolonia

Ah o.k., dann hatte ich das also doch richtig in Erinnerung
Einschnürungen hatten meine Wurmies (zum Glück!!!) noch nicht, aber ganz zu Anfang eben auch mal gelbe Schwänzies... inzwischen nicht mehr oder nur so gaaaanz wenig und kaum noch vom Rest des Wurmkörpers zu unterscheiden.
Wahrscheinlich ernähre ich meine Würmchen einfach zu gesund

Letztens hatte ich ein Stück Gurke, was (für mein persönliches Empfinden) nicht mehr ganz so appetitlich aussah, in lange Stücke geschnitten und in die Kiste getan.... - na, da war vielleicht "die Hölle" los!! - so viele kräftige, dicke Würmchen habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen!

Dagegen müssen sie aktuell gerade wieder etwas stärker arbeiten, weil ich klein geschnittenen Kohl reingegeben habe; da brauchen sie bekanntlich etwas länger für...
Papier hatte ich auch in etwas größeren Mengen reingetan, weil mir das Kompostgut nach der "Gurken-Session" etwas arg matschig vorkam... - den Würmchen hat's bestimmt gefallen, aber ich habe eben so meine Vorstellungen an das entstehende Endprodukt, den Humus (schön krümelig soll/ muss er werden!) und dann müssen "die armen Würmchen" eben auch das eher weniger geliebte Papier essen...

Liebe Grüße
Henrike

Tharaea hat geschrieben: Di 12. Sep 2023, 21:44 Hallo alle zusammen,

Im Buch von Sally Coulthard "Das Buch des Regenwurms" habe ich gelesen, dass Eisenia foetida im gelben Schwanzende nicht verwertbare Abfallstoffe speichert und dieses bei Bedarf abwirft. Eine Art Entgiftung sozusagen.

Kann das irgendwer verifizieren? Ich habe das bisher bei keiner anderen Quelle nachlesen können.

Lg Thara

Es ist tatsächlich korrekt, dass Regenwürmer, einschließlich Eisenia foetida, Abfallstoffe in ihrem Körper speichern und bei Bedarf abwerfen können. Dieser Prozess wird als "Autotomie" bezeichnet. Die am häufigsten abgeworfene Struktur ist das Schwanzende, und dies geschieht oft als Reaktion auf Gefahr oder Stress, wie zum Beispiel, wenn ein Regenwurm angegriffen wird. Die abgeworfenen Teile des Wurms können sich regenerieren, vorausgesetzt, der Wurm selbst überlebt den Angriff. Diese Fähigkeit zur Selbstamputation und -regeneration ist eine wichtige Überlebensstrategie für Regenwürmer.

[Edit: irrelevanter Link entfernt]