Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und das ist mein erster Post...
Ich beschäftige mich etwa seit einem Jahr mit selbstgemachten Wurmfarmen. Angefangen habe ich in einem 10L Eimer und mittlerweile halte ich meine Würmer in einer rechteckigen 90L Mörtel-wanne.
Wie die überschrift schon verrät habe ich das Problem, dass Pflanzen in meinem Kompost nicht überleben. Kurz zu meinem Setup:
Meine Würmer vermehren sich sehr schnell - der Überwiegende Teil sind Babywürmer in verschiedenen Größen und ich finde überall Kokons. Die Farm steht in meinem Homeoffice-Büro und richt weder von oben, noch im inneren wenn ich zum Test nach unter grabe. Es duftet lediglich nach frischer Walderde. Die Würmer flüchten seit vielen Monaten schon nicht mehr, bilden auch keine sichtbaren Klumpen, sondern verteilen sich recht gleichmäßig in der ganzen Wanne. Überwiegend aber in der Hälfte in der ich gerade füttere. Ich füttere alles was erlaubt ist und nichts was nicht erlaubt ist, mit Ausnahme von Papier und Karton - das kriegen sie nicht. Eine Besonderheit ist, dass ich zwecks besserer Durchlüftung etwa ein mal in 2 Monaten eine ca. 1cm dicke Schicht ausgetrockneten Moss dazugebe. Und ich verwende keinen (gekauften) Mineralpulver sondern gemahlene Eierschalen.
Die Würmer sehen super gesund aus, auch die fertigen Castings sind wunderschön schwarz, duften gut nach Walderde. Als ich etwa nach 8 Monaten meinen ersten Kompost hatte wollte ich in Unbedingt ausprobieren. Ich hatte einen Maulbeerbaumsteckling, den ich zum Wurzeln gebracht habe. Diesen habe ich in einen Gemisch aus 50% Wurmkompost und 50% schwarzer verbrauchter Erde aus einem Hochbeet eingepflanzt. Daraufhin ging dieser ein. Dasselbe passierte mit einem frisch gewurzelten Feigenbaumsteckling. Ich dachte mir damals, dass die Stecklinge zu empfindliche Wurzeln haben nahm mir vor etwas Stabileres zu pflanzen. Die Wahl fiel auf Zwiebeln. Ich nahm ein 3l Töpfchen mit 100% Wurmkompost. Auf Youtube gibt es solche Experimente mit 100%-gen Wurmkompost und obgleich es eine Verschwendung vom gutem Kompost ist wachsen die Pflanzen gut. Die Zwiebel sind etwa 1,5 Monate recht gut gewachsen, auf etwa 30 bis 15cm. Danach verreckte die Kleinste, die Anderen haben Ihr Wachstum eingestellt. Wenn man an denen leicht zieht dann merkt man, dass die Wurzeln bis auf eine Zwiebel kaum entwickelt sind.
Ich verstehe die Welt nicht - ich habe gefühlt einen Bilderbuchkomposter und die glücklichsten Würmer der Welt. Aber die Pflanzen sterben.
Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte?
Sollte ich meine Erde irgendwo testen lassen?
Danke und Gruß,
Ruppert
Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
- Pfiffikus
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Re: Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
Hallo Ruppert,
hast Du wirklich nur diese drei Pflanzenarten ausprobiert?
Wie sieht es denn im Garten aus, wo Du Kompost aus Deinen Eimern verteilt hast?
Wären Deine Bäumchen gut gewachsen, wenn Du anderes Substrat verwendet hättest?
Pfiffikus,
der weiß, dass die Pflege von Bäumen in Töpfen ohnehin anspruchsvoller ist, als ausgepflanzt
hast Du wirklich nur diese drei Pflanzenarten ausprobiert?
Wie sieht es denn im Garten aus, wo Du Kompost aus Deinen Eimern verteilt hast?
Wären Deine Bäumchen gut gewachsen, wenn Du anderes Substrat verwendet hättest?
Pfiffikus,
der weiß, dass die Pflege von Bäumen in Töpfen ohnehin anspruchsvoller ist, als ausgepflanzt
- Wurmcolonia
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Re: Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
Hallo Ruppert,
zuerst einmel ein herzliches im Forum.
Es tut mir wirklich leid für dich, was mit deinen Pflanzen passiert ist.
Ich kann dir zwar nicht erklären, was du im einzelnen falsch gemacht haben könntest.
Zum Wurmhumus und seiner Verwendung, kann ich dir aber ein, zwei Tipps geben:
Man verwendet ihn nicht konzentiert, sondern nur in einer Beimischung vo 10% bis 30% zu ungedüngter Erde, je nachdem, ob die Pflanze "Wenigzehrer", "Normalzehrer" oder "Vielzehrer" ist.
Wenn Pflanzen ihre Wurzeln nicht gut ausgebildet haben, haben sie als Jungpflanzen möglicherweise zu viele Nährstoffe bekommen.
Eine Pflanze, die keinen humosen Boden mag, verträgt auch keinen Wurmhumus.
Außerdem musst du überprüfen, ob der pH-Wert des Wurmhumus zu den Bedürfnissen der Pflanze passt.
Ich hoffe, dir damit ein paar Anhaltspunkte dafür gegeben zu haben, was schief gelaufen sein könnte.
Herzliche Grüße
Wurmcolonia.
zuerst einmel ein herzliches im Forum.
Es tut mir wirklich leid für dich, was mit deinen Pflanzen passiert ist.
Ich kann dir zwar nicht erklären, was du im einzelnen falsch gemacht haben könntest.
Zum Wurmhumus und seiner Verwendung, kann ich dir aber ein, zwei Tipps geben:
Man verwendet ihn nicht konzentiert, sondern nur in einer Beimischung vo 10% bis 30% zu ungedüngter Erde, je nachdem, ob die Pflanze "Wenigzehrer", "Normalzehrer" oder "Vielzehrer" ist.
Wenn Pflanzen ihre Wurzeln nicht gut ausgebildet haben, haben sie als Jungpflanzen möglicherweise zu viele Nährstoffe bekommen.
Eine Pflanze, die keinen humosen Boden mag, verträgt auch keinen Wurmhumus.
Außerdem musst du überprüfen, ob der pH-Wert des Wurmhumus zu den Bedürfnissen der Pflanze passt.
Ich hoffe, dir damit ein paar Anhaltspunkte dafür gegeben zu haben, was schief gelaufen sein könnte.
Herzliche Grüße
Wurmcolonia.
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
Re: Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
Hallo,
nur eine Verständnisfrage, da Du ja auch schreibst, dass Du kein Papier oder Kartonage in die Kiste gibst: Welche "Konsistenz" hat denn Dein Kompost oder Substrat? Ist es sehr kompakt oder schon luftig?
Ich kann mir auch vorstellen, dass zu wenig "Luft" drin ist und die kleinen Würzelchen Probleme haben in das Substrat zu gehen. Wobei das unwahrscheinlich erscheint, wenn Du es zur Hälfte mit Hochbeeterde mischst, die ja oft auch viele Faserstoffe enthält, um locker und durchlässig zu bleiben.
LG
wörmling
nur eine Verständnisfrage, da Du ja auch schreibst, dass Du kein Papier oder Kartonage in die Kiste gibst: Welche "Konsistenz" hat denn Dein Kompost oder Substrat? Ist es sehr kompakt oder schon luftig?
Ich kann mir auch vorstellen, dass zu wenig "Luft" drin ist und die kleinen Würzelchen Probleme haben in das Substrat zu gehen. Wobei das unwahrscheinlich erscheint, wenn Du es zur Hälfte mit Hochbeeterde mischst, die ja oft auch viele Faserstoffe enthält, um locker und durchlässig zu bleiben.
LG
wörmling
Re: Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
Das ist tatsächlich rätselhaft. Im Falle der Zwiebeln vielleicht zu viele Nährstoffe, das fördert ja nicht das Wurzelwachstum, meine ich.
Ansonsten ist Wurmkompost halt immer eine Beigabe und die Düngewirkung wird ja auch durch eine vitalisierung des Bodenlebens insgesamt erreicht. Ich habe dieses Jahr grössere Mengen Wurmerde verarbeitet und das zu ca. 1/3 alte Erde (aber gute, lockere Erde nach der Square Foot Gardening Rezeptur, die auch wieder aus 1/3 Torf oder Kokos 1/3 Kompost und 1/3 Vermikulit besteht) dann 1/3 Palaterra (das ist eine käufliche Terra Preta Erde) und eben 1/3 Wurmkompost und ich hatte sensationell gesunde Pflanzen und eine bombige Terassenernte. Ein Garten Eden.
Ich habe aktuell die Theorie, dass es am wichtigsten ist eine sehr sehr fluffig luftige Erde zu haben. Also reichlich Vermikulit oder Perlite rein (oder Pflanzenkohle), dann fühlen sich die aeroben Bakterien in der Wurmerde wohl und gedeihen und die Pflanzen profitieren davon. Reine Wurmerde neigt dazu zu verdichten und wird beim austrocknen betonhart - und dann im Kern sogar anaerob und muffig, also vermutlich toxisch.
Also kurz: Erde locker halten und immer gut mischen....
Ansonsten ist Wurmkompost halt immer eine Beigabe und die Düngewirkung wird ja auch durch eine vitalisierung des Bodenlebens insgesamt erreicht. Ich habe dieses Jahr grössere Mengen Wurmerde verarbeitet und das zu ca. 1/3 alte Erde (aber gute, lockere Erde nach der Square Foot Gardening Rezeptur, die auch wieder aus 1/3 Torf oder Kokos 1/3 Kompost und 1/3 Vermikulit besteht) dann 1/3 Palaterra (das ist eine käufliche Terra Preta Erde) und eben 1/3 Wurmkompost und ich hatte sensationell gesunde Pflanzen und eine bombige Terassenernte. Ein Garten Eden.
Ich habe aktuell die Theorie, dass es am wichtigsten ist eine sehr sehr fluffig luftige Erde zu haben. Also reichlich Vermikulit oder Perlite rein (oder Pflanzenkohle), dann fühlen sich die aeroben Bakterien in der Wurmerde wohl und gedeihen und die Pflanzen profitieren davon. Reine Wurmerde neigt dazu zu verdichten und wird beim austrocknen betonhart - und dann im Kern sogar anaerob und muffig, also vermutlich toxisch.
Also kurz: Erde locker halten und immer gut mischen....
Re: Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
Ich bin neu hier und hab eine Frage (zu einem anderen Thema). Weiss jemand wie tief Kompostwürmerfutter in die Erde sollte und ob bzw. mit wieviel Abstand es zu plazieren ist?
Re: Pflanzen sterben in meinem Wurmkompost
Hallo Bernd, was ist denn Kompostwürmer Futter?