Als Hauptsubstrat einer meiner Wurmkübel werden Kokosfasern genutzt.
Dazu nehme ich den Kokosblock meiner Lieblingsfirma, der aber „relativ“ teuer ist.
Der Kokosblock ist schwach, jedoch nicht mineralisch vorgedüngt (Anzuchterde) und es wird ein Salzgehalt von weniger als 1% ausgewiesen. Letzteres war für mich nicht gerade von großem Interesse. Das Substrat riecht in trockenem und feuchtem Zustand neutral und wird von sämtlichen Würmern gerne angenommen.
Nun hatte ich mir auch einen „günstigeren“ Kokosblock zugelegt. Dieser ist weder gedüngt, noch wird ein Salzgehalt ausgewiesen. In feuchtem Zustand ist ein leichter Geruch feststellbar, den ich mir zunächst nicht erklären konnte.
Diese Kokosfasern werden komplett von den Würmern gemieden. Dies ging sogar soweit, dass sie sich bei der Umsiedelung vor ein paar Wochen teilweise weigerten, bei Tageslicht in das Kokossubstrat zu kriechen, bzw. nach Abdeckung wieder herauszukriechen versuchten. Das hatte mich zwar verwundert, aber da nicht alle so reagierten, hatte ich diesem nicht zu große Bedeutung beigemessen. Ich hatte es auf meine bzw. die Nervosität der Würmer geschoben. (Die Würmer wurden bei dieser ersten Umsiedelungsaktion in einen kleinen Blumentopf mit Kokossubstrat der günstigeren Firma gesetzt und anschließend in den Wurmkübel geleert…Im Verhältnis zum bereits im Wurmkübel befindlichen Kokossubstrats meiner Lieblingsfirma war das andere Substrat nun wieder von untergeordneter Bedeutung – jedoch wurde diese Ecke eine zeitlang nicht benutzt.)
Das Substrat wurde von mir seither nur noch als minimalste Beimischung - wenn überhaupt –verwendet.
Vor ein paar Tagen las ich kreuz und quer durch’s Internet in Sachen Kokosfasern und habe dabei festgestellt, dass dieses „Kokoszeug“, um es zur Verarbeitung zu verwenden, ziemlich lange in Brackwasser (salzig) eingeweicht wird. (Kokosblock II riecht leicht salzig, das wurde mir dann klar). Meerwasser hat einen Salzgehalt von über 3% (Brackwasser weniger) und soll auf Regenwürmer, gelinde gesagt, keinen günstigen Einfluss haben.
Der Kokosblock II wird von mir jetzt einfach im Restmüll entsorgt. Substrate, die meinen Würmern nicht dienlich sind, haben nicht einmal im Biomüll etwas zu suchen und dennoch drängen sich mir folgende Fragen auf:
Wie kann man den Salzgehalt eines Substrats bestimmen?
(Könnte es sich also um eine zu hohe Salzkonzentration im Substrat handeln?)
Kann ein zu hoher Salzgehalt zumindest teilweise ein Fluchtverhalten hervorrufen?
Ab welchem Salzgehalt wird es für Würmer gefährlich?
Gruß
Wurmbär
PS: Von Versuchen an meinen Würmern sehe ich aus Gründen der Zuneigung und Wertschätzung ab und bitte hiermit auch andere, von absichtlichen Versuchen dieser Art abzusehen.
Sollte dennoch jemand eine Antwort wissen … bitte ich um Nachricht.
Sollte jemand schon einmal ähnliches beobachtet haben, bitte ich ebenfalls um Nachricht.
Danke
Meerwasser / Salzgehalt in Kokossubstrat
- KrabbelPhi
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Re: Meerwasser / Salzgehalt in Kokossubstrat
Hallo Wurmbär,
Es gibt Teststreifen zur Bestimmung von Natrium- bzw. Chloridionen, alle anderen quantitativen Bestimmungen wären vermutlich viel zu aufwendig und teuer. In der Literatur habe ich keine konkreten Angaben zum Thema Salztoleranz bei Regenwürmern gefunden. Generell kommen aber nur Spezialisten mit höheren Salzkonzentrationen klar, die dafür spezielle Entgiftungsmechanismen entwickelt haben (z.B. Wattpflanzen im Überschwemmungsareal, Lebewesen in der Brackwasserzone). Natriumchlorid stört den Ionenhaushalt eines Organismus und wirkt in höheren Konzentrationen toxisch. Es gab eine Hinrichtungsmethode, bei der der Delinquent gezwungen wurde große Mengen Salz zu essen. Der Tod trat durch Nierenversagen ein. Ein Wurm bevorzugt seine Pommes frittes daher vermutlich ungesalzen.
LG Werner
interessanter Beitrag, wir entdecken doch immer wieder neue Störfaktoren. Als wenn die bekannten nicht schon reichen würden!Wurmbär hat geschrieben: Wie kann man den Salzgehalt eines Substrats bestimmen?
(Könnte es sich also um eine zu hohe Salzkonzentration im Substrat handeln?)
Kann ein zu hoher Salzgehalt zumindest teilweise ein Fluchtverhalten hervorrufen?
Ab welchem Salzgehalt wird es für Würmer gefährlich?
Es gibt Teststreifen zur Bestimmung von Natrium- bzw. Chloridionen, alle anderen quantitativen Bestimmungen wären vermutlich viel zu aufwendig und teuer. In der Literatur habe ich keine konkreten Angaben zum Thema Salztoleranz bei Regenwürmern gefunden. Generell kommen aber nur Spezialisten mit höheren Salzkonzentrationen klar, die dafür spezielle Entgiftungsmechanismen entwickelt haben (z.B. Wattpflanzen im Überschwemmungsareal, Lebewesen in der Brackwasserzone). Natriumchlorid stört den Ionenhaushalt eines Organismus und wirkt in höheren Konzentrationen toxisch. Es gab eine Hinrichtungsmethode, bei der der Delinquent gezwungen wurde große Mengen Salz zu essen. Der Tod trat durch Nierenversagen ein. Ein Wurm bevorzugt seine Pommes frittes daher vermutlich ungesalzen.
LG Werner
- Wurmmann
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Re: Meerwasser / Salzgehalt in Kokossubstrat
Diese Beobachhtung habe ich auch schon gemacht. Je billiger der Kokosblock, desto weniger mochten die Würmer ihn. Ich hatte das allerdings noch nicht mit Salzgehalt in Verbindung gebracht.
Vielen Dank für den Beitrag!
Vielen Dank für den Beitrag!
Re: Meerwasser / Salzgehalt in Kokossubstrat
Danke für Eure Infos.
Habe mich aber beim Salzgehalt wesentlich vertan.
Es steht dort "Salzgehalt max. 1g/l" und nicht "unter 1%".
Also noch viel, viel niedriger (wenngleich trotzdem unter 1% :mrgreen: ) und ich bezweifle gerade die Meßbarkeit durch einen Otto-Normalverbraucher.
Sorry
Wurmbär
Habe mich aber beim Salzgehalt wesentlich vertan.
Es steht dort "Salzgehalt max. 1g/l" und nicht "unter 1%".
Also noch viel, viel niedriger (wenngleich trotzdem unter 1% :mrgreen: ) und ich bezweifle gerade die Meßbarkeit durch einen Otto-Normalverbraucher.
Sorry
Wurmbär