Hajos Wurmfarm aus Holz

Gibt es Probleme in der Wurmfarm? Möchtest Du Deine Can-o-Worms verbessern oder Dein Wurm Cafe säubern? Hier gibt es Tips und Fragen auf häufige Antworten!
kiko63505

Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Hajo,

ich gebe Dir vollkommen recht und kann eigentlich nicht viel zu Deiner Aussage hinzufügen.
Das Schöne in der Natur ist immer und überall, man muss es nur sehen wollen.
Fällt in einem Supermarkt an der Kasse ein Geldstück zu Boden so drehen sich fast alle um, das ist halt de "magische Klang von Euronen", das Vöglein vor dem Supermarkt haben aber die wenigsten gehört.
schönen 1ten Mai.
Kiko
Hajo
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Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von Hajo »

Hallo, die ganze Runde!
Hab' mich eine ganze Weile nicht als Schreiberling betätigt, will das heute aber aus aktuellem Anlaß
wieder mal tun. War aber lesend ständig präsent...
Was hat sich in den letzten Wochen bei mir so alles getan?
Im Winter und in den ersten Monaten des Jahres habe ich eigentlich nicht allzuviel gefüttert, geschuldet den noch verhaltenen Temperaturen. Nachdem es nun wesentlich wärmer geworden war, ist mein "Wurmhotel" aus dem Gewächshaus ausquartiert worden. Der neue Standort befindet sich unter einem Dachbereich, der an drei Seiten geschlossen, zur vierten Seite Richtung Südosten offen ist. Sonneneinstrahlung in den geschützten Bereich von ca.8 Uhr bis 14 Uhr. Die letzten Tage waren die Temperaturen ja noch einigermaßen erträglich, eine Messung in der nach wie vor einzigen Ebene ergab ca 28 - 30°C. Gerade so die Grenze. Von meinen Würmchen bin ich es
gewohnt, daß sich bei der fast täglichen Kontrolle im Unterbau so in der Größenordnung von 20 - 30 Würmern anfinden. Das Umquartieren in die Futterebene erfolgt fast schon automatisch. Gestern und heute war es ja nun extrem warm, in dem geschützen Bereich werden wohl Temperaturen von über 35°C geherrscht haben,
damit auch als Umgebungstemperatur der Wurmfarm. Als ich nun heute am späten Nachmittag meine tägliche Kontrolle machte und die Futterebene vom Unterbau abhob, traute ich meinen Augen nicht. Warscheinlich hatte sich die Hälfte oder mehr meiner Stammbesatzung auf dem Weg nach unten gemacht, in der Annahme, dort
wird's ja kühler. Zählen war da nicht mehr drin, schätzungsweise 300 - 400 Würmer krochen da kreuz und quer durcheinander, teilweise in großen Klumpen. leider habe ich in diesem Moment nicht daran gedacht, ein Foto zu machen, mir war erst mal wichtig, die Würmchen, die ja mit Tageslichteinfall nur noch weg wollten,
wieder in die Futterebene zu verfrachten. In den letzten Wochen lief die Umquartierung so ab, daß ich die Ausreißer fast einzeln wieder zurückbefördert habe, heute gab's nur eine Methode: großen Löffel holen, die "Wurmmasse" zusammenkratzen, in einen leeren Joghurtbecher verfrachten und in die Futterebene zurückschütten. Und das drei oder viermal. Daß damit der im Unterbau befindliche Wurmhumus mit umquartiert wurde, war nebensächlich. Augenblicklich ist die Ebene oben offen, daß mit der Verdunstung des Wassers ein wenig Kühlung erfolgt. Die heutigen Gewitter haben bisher keine merkliche Abkühlung der Luft bewirkt. Fazit: werd' mir mal Gedanken über eine Kühlung der Wurmfarm machen müssen..., wenn die dort stehenbleiben soll.
Nu zu den etwas alltäglicheren Dingen. Die letzten Wochen habe ich so einiges an Futter in die Farm geschüttet, in der Annahme, da kannste ja bald Ebene 2 aufsetzen. Falsch gedacht: der Umsatz, den meine Jungs bewirkt haben, war so groß, daß ich nicht mal den Rand der Ebene mit dem Futter erreicht habe, obwohl fast jeden Tag 200 bis 400 g Futter dazugekommen sind. Dazu kommt noch, daß mit der Erhöhung der Futtermenge der Anfall von Wurmtee doch erheblich gestiegen ist, so daß ich die letzte Tage bei der Wärme jeden Tag ca 0,2l Tee entnehmen mußte. Kriege gerade mit, daß das nächste Gewitter im Anzug ist. Mal seh'n, ob diesmal etwas mehr Regen kommt. Meine Jungs stehen auf schon angegammelten kleingeschnittenen Eisbergsalat. der ist nach 2 Tagen nicht mehr vorzufinden. Z.Zt. kommt alles, was grün ausssieht, grob geschnitten in die Ebene.
Was ich allerdings mache, um den Umsetzungsprozeß gleich etwas anzukurbeln, ist, das neue Futter mit einigen Eßlöffeln schon umgesetzten Humus aus der Futterebene kräftig zu mischen. So kommen die Helferlein in Form von Bakterien, Enchyträen, Milben usw. gleich mit dem neuen Futter in Kontakt und der Umsatzprozeß kann gleich richtig losgehn. Ist das Futter recht trocken, gibt's noch eine kleine Dusche Wasser dazu, das schwemmt die Helferlein gleich an die richtige Stelle. Vor einigen Wochen habe ich ein Hälfte der Ebene, da sie recht trocken war, ausgesiebt und einen kleinen Eimer Wurmhumus ernten können, der ist aber schon meinen
Gewächshaus- und Gartenpfanzen zu Gute gekommen. Das scheint den zu gefallen, sie stehen tiefgrün und kraftig im Saft. Der Wurmtee wird auch regelmäßig zur Düngung verwendet. Was ich noch bemerken wollte, im Winter war mein Substrat relativ trocken, da war der Umsatz, obwohl die Temperaturen bei 15 - 20°C lagen lange nicht so groß wie jetzt. Z.Zt. ist das Substrat doch sehr feucht, denn der im Unterbau befindliche Wurmhumus hat etwa schlammähnliche Konsistenz. Vielleicht macht auch der vermehrte Einsatz meines
"Mineralmixes" noch einiges aus, da ich mir vor einigen Monaten eine große Dose hergestellt habe, geize ich damit z.Zt. überhaupt nicht....
So, das war's mit dem heutigen Statusbericht, hoffe, da etliche arbeitsintensive Wochen vorbei sind, wieder öfter hier zu lesen zu sein....

MvlwG an die ganze Runde von Hajo
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Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von Flomax »

@Hajo

Toller Bericht! Es ist auch durchaus nach zu vollziehen wieso Du diese Massenflucht hattest. Ich denke Du liegst mit Deiner Annahme, daß es in der Futterebene zu warm geworden ist, goldrichtig!

28 - 30 °C wäre mir schon viel zu warm. Ich lasse maximal 25 °C in meinen Wurmboxen zu. Ansonsten würde ich den Standort ändern, bevor ich über eine Kühlung nachdenke.

Aber Du bastelst ja gerne! :P

Gruß
Flomax
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Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von Hajo »

Hallo Flomax!
Mit Standort ist das bei mir so eine Sache. Erstens möchte ich die "Kiste" nicht so gern mitten in den Garten stellen, wäre zwar möglich, sieht aber auch nicht besonders attraktiv aus. Der Platz, den ich im letzten Herbst mit der Farm belegt hatte, ist z.Zt. leider nicht verfügbar. Bei der heutigen vormittäglichen "Sicherheitskontrolle", waren zwar eine vermehrte Anzahl von Jungs unten zu finden, das hielt sich aber schon in Grenzen. Die Temperaturen waren ja auch nicht so extrem wie gestern. Im Gewächshaus ist's noch wärmer, kommt also auch nicht in Frage. Wenn man den "Herrschaften da oben" oder den "Wissenschaftlern" glauben soll ( oder auch nicht ) :P , dann wird's ja in baldiger Zeit ja immer wärmer, so daß man daran denken sollte, für unsere Belange ein paar wärrme- bzw. hitzeresistente Wurmarten zu züchten. Ich fang schon mal damit an.... :lol: :lol:
Da meine Farm an dem regengeschützten Platz stehenbleiben soll, wird mir nix anderes übrigbleiben, als mich doch mal um eine Kühlung zu bemühen, Ideen sind schon vorhanden, Regelkanäle meiner Elektronik auch, also packen wir's an.... :lol: :lol: :lol:

Mfg Hajo
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Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von Flomax »

@HaJo

geschützt gegen Temperaturschwankungen ist eine Wurmfarm ja schon mit einer ausreichend dimensionierten Isolierung der Außenwand. Aber was ist dann mit der Belüftung mit Luftsauerstoff? Im Falle der immer wärmer werdenden Sommer, wirkt eine Belüftung durch einfache Lüftungslöcher (natürlich mit Fliegengitter gesichert)im Zusammenhang mit der Feuchtigkeit des Substrates immer auch kühlend, aber was passiert mit der Belüftung im Winter? Dann verliere ich durch die Lüftungslöcher die feuchtwarme Luft aus der Farm und sie kühlt herunter.

In beiden Fällen, bei Hitze und Kälte, kommt es auf jeden Fall im Zusammenhang mit der Belüftung zu vermehrtem Abtrocknen der Substratoberfläche. Dieser Effekt mag vernachlässigbar klein sein, da ja immer genügend feuchtes Material zugegeben wird, aber in Wurmfarmen mit sehr großer Substratoberfläche kann das schon problematisch werden. Vor allem dann, wenn man sich nicht permanent um den Zustand der Farm kümmert, so wie wir es tun.

Du bist doch elektronisch bewandert, könntest Du Dir eine Art Sauerstoffdetektor vorstellen, der nur bei kritisch werdendem Sauerstoffmangel ein wie auch immer geartetes Belüftungssystem startet? Kann man so etwas für relativ kleines Geld bauen/zusammenlöten?

Welche Erfahrungen hast Du zusammenfassend mit Deiner Wurmfarmheizung gemacht? Hat sich die Heizung bewährt? Was würdest Du verbessern für die nächste Heizperiode? Ich schicke Dir parallel eine PN mit weiteren Fragen bezüglich der Heizung!

Gruß
Flomax
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Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von dynamind »

Über das züchten Hitze-resistenter Wurmpopulationen habe ich auch schon nachgedacht, weil meiner Farm an ihrem aktuellen Standort spätestens im Hochsommer der GAU droht und ich habe auch keinen anderen Platz für sie. Allerdings findet ja auf normalem Weg vermutlich gar keine echte genetische Selektion statt, weil die nicht-hitzefesten Würmer legen ja bereits vor ihrem Hitzetod Eier, und die Würmer die dann schlüpfen stammen dann von den Hitze-Schluffies ab.

Man müsste also nach dem Hitze Inferno die Überlebenden einsammeln und mit diesen eine neue Population aufbauen und das einige Jahrtausende wiederholen. (Am besten auch im Winter mit den Frostgeschädigten)

Klingt aber auch irgendwie grausam (cry)
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Re: Hajos Wurmfarm aus Holz

Beitrag von Flomax »

@dynamind

Droht Deiner Wurmfarm wegen direkter Sonneneinstrahlung der Hitze-Gau? Dann rate ich Dir ein Dach oder eine Art luftige Hülle als Schattenspender und Sonnenstrahlenbrecher im Abstand von ca. 10 cm über/um die Farm zu bauen.

So ähnlich wie ein Tropendach von Geländewagen aus den 60er Jahren, die in heißen Savannen eingesetzt wurden.

Gruß
Flomax
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