Kompostwürmer & Wurmfarmen

Pfiffikus hat geschrieben: Mi 7. Nov 2018, 22:31 der zu bedenken gibt, ob Du es mit dem Trocknen eventuell ein wenig übertrieben hast

Ooops. War ja keine Absicht.

Ich glaub' zwar nicht, dass die Schalen eine derart hohe Temperatur erreicht haben - sooo lange waren sie nun auch nicht im Ofen - aber vielleicht schmeiß' ich sie wohl doch besser weg.

Den Backofen möchte ich haben, der 800 Grad erreicht

Hab einen, der schafft mit Mühe 1300°C. Das ist allerdings eher ein Schmelzofen

*Edit* @Pfiffikus das hatte ich das erste mal erlebt, als ich Eierschalen durch einen Industriemixer jagte. Die Eierschalen sind innerhalb von Sekunden verbrannt. Der Mixer drehte sich so extrem schnell (mind. 15.000 upm) das die Temperatur rasch in den 3stelligen Bereich kam. Die "Masse" wurde den Beerensträuchern zugeführt, da für Würmer nicht mehr verwendbar.

City_Slider hat geschrieben: Do 8. Nov 2018, 17:55 (mind. 15.000 upm)

Solange das keine Grad Celsius sind, ist doch alles im grünen Bereich.

Uprigens: Bei 800°C müsste das Material schon hellgelb glühen. Haben sie das bei Euch?


Pfiffikus,
der nicht wirklich sagen kann, ob die Zersetzung schon bei weniger als 800 Grad einsetzt

Ich kann nur soviel sagen: nach dem Öffnen des Rührbehälters kam mir ein bestialischer Gestank entgegen gefolgt von einer Hitzefront. Qualm, Rauch... alles war vorhanden für ein Minifeuer aus der Retorte. Das hab ich danach nie wieder getestet.

Schalen jeglicher Art werden seitdem mit 30-50 upm (Umdrehungen pro Minute) verarbeitet. Bei den Rotationen kann sich keine nennenswerte Wärme entwickeln.

Ich hab' einen Babywurm gefunden!! Zwischen der Wurmkacke in der leeren Zwischebene. Ganz, ganz miniklein! Hach, das ist so super...!!!

Eigentlich wollte ich die leere Ebene und den Deckel demnächst mal auswischen, weil ich gemerkt hab' dass der "Dreck" mehr Würmer anzieht, als wenn es sauber ist. Das lass' ich dann jetzt wohl besser mal, falls da irgendwo Eier abgelegt sind, oder?

Und wo's ja grad ganz gut flüppt mit meiner Kiste: können die Würmer Wirsing- und Blumenkohlblätter essen? Oder kriegen die da Blähungen von?

Hach, ich bin noch ganz aus dem Häuschen!

tulpinchen hat geschrieben: Fr 9. Nov 2018, 20:53 Ich hab' einen Babywurm gefunden!! Zwischen der Wurmkacke in der leeren Zwischebene. Ganz, ganz miniklein! Hach, das ist so super...!!!

Eigentlich wollte ich die leere Ebene und den Deckel demnächst mal auswischen, weil ich gemerkt hab' dass der "Dreck" mehr Würmer anzieht, als wenn es sauber ist. Das lass' ich dann jetzt wohl besser mal, falls da irgendwo Eier abgelegt sind, oder?

Und wo's ja grad ganz gut flüppt mit meiner Kiste: können die Würmer Wirsing- und Blumenkohlblätter essen? Oder kriegen die da Blähungen von?

Hach, ich bin noch ganz aus dem Häuschen!

Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs . Das ist sicher nicht der einzige Winzling in deiner Kiste. Das Problem ist nur, sie zu entdecken.

Den Deckel auszuwischen ist unproblematisch, da sie dort keine Kokons ablegen. Sie würden dort wohl auch keinen Halt finden. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie Kokons in der leeren Ebene ablegen, da dort kein Futter ist. Außerdem würdest du einen Kokon sehen, wenn du dort wischst. Du kannst ihn dann vorsichtig, z.B. auf einem Löffel oder einem Stück Pappe, in die Futterebnen befördern. Nur nicht mit bloßen Händen anfassen.

In meiner gut eingelaufenen Kiste fütter ich meinen Judels Blumenkohlblätter und -strünke, wobei sie für die Strünke ziemlich lang brauchen, bis sie verdrückt sind. Sie bekommen auch Kohlblätter. Wenn du Kohl fütterst, musst du allerdings damit rechnen, dass du das Futter eine Zeit lang riechen kannst. Ich glaube aber nicht, dass die Judels davon Flatulenz bekommen, sondern dass einfach das Futter geruchsintensiv ist. Ich zerbreche und zerreiße die Blätter, bevor ich sie ihnen gebe. Das setzt wahrscheinlich zusätzlich Geruch frei.

Bei einer "jungen" Wurmfarm würde ich anfangs nur eine kleine Menge Kohl füttern, um zu sehen was passiert. Und, wenn es gut angenommen wird, die Menge langsam steigern.

tulpinchen hat geschrieben: Mo 5. Nov 2018, 21:50

Worma hat geschrieben: Mo 5. Nov 2018, 20:20 Hast du mal versucht, quasi eine Steighilfe in die leere Ebene einzubauen

Noch nicht, aber meinst Du, das nützt was? Die können ja nicht gucken, die Würmer. Wie würden die denn dann zur Steighilfe hinfinden? Wenn, dann müsste das doch eher was sein, was sie lockt - Substrat, Futter oder so. Das würde dann aber wahrscheinlich noch mehr Abenteuerer in die untere Ebene ziehen.

In den Kisten wie Worm works oder Wurm Café sind solche Steighilfen eingebaut, die Würmer finden sie von alleine, ohne dass sie dorthin gelockt werden müssten.

Glückwunsch zum Baby-Wurm! Wo einer ist, sind bestimmt noch mehr. Das ist doch ein gutes Zeichen, dass sich deine Würmlies wohlfühlen.

Meine Erfahrung ist, dass praktisch alles, was mal als Pflanze gelebt hat, in überschaubaren Mengen in die Kiste kann. Es ist bei mir noch alles verschwunden, das eine früher, das andere später, sogar der getrocknete Lavendelstrauß.
Sonnige Grüße
Worma

Wurmcolonia hat geschrieben: Sa 10. Nov 2018, 11:09 Den Deckel auszuwischen ist unproblematisch, da sie dort keine Kokons ablegen. Sie würden dort wohl auch keinen Halt finden. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie Kokons in der leeren Ebene ablegen, da dort kein Futter ist. Außerdem würdest du einen Kokon sehen, ...

Ich glaub' tatsächlich, meine Amigos "vögeln" sowohl in der leeren Ebene als auch im Deckel.
Zumindest finde ich da voll oft der Länge nach dicht aneinander liegende Würmer, die irgendwie nass aussehen. Ich hab' gestern ein bisschen zur Wurm-Fortpflanzung gegoogelt und meine, das könnte dieser Schleim sein, den die bei der Paarung produzieren, um ihre Eier da reinzulegen. Allerdings hab' ich nichts zur Größe der frischen Eier gefunden. Die werden zu Beginn doch noch recht winzig sein und nicht gleich so groß wie Kokons, oder?

Worma hat geschrieben: Sa 10. Nov 2018, 14:24 In den Kisten wie Worm works oder Wurm Café sind solche Steighilfen eingebaut, die Würmer finden sie von alleine, ohne dass sie dorthin gelockt werden müssten.

Ich guck' mal, ob ich was hab', was ich als Steighilfe nehmen könnte, wenn ich mal weniger Zeit hab', die verirrten Kollegen regelmäßig wieder einzufangen. Im Augenblick check' ich alles vom Deckel bis zum Auffangbehälter 1-2x täglich.
Andere begrüßen nach der Arbeit ihren Hund oder streicheln ihre Katzen und ich sortier' meine Würmer.


Von den Kohlabfällen hab' ich gestern Abend übrigens einfach mal so 3-4 Esslöffel voll geschreddert in die Kiste getan. (Ich schredder' im Augenblick noch alles im Mixer, damit die Amigos flott fressen und sich schön schnell vermehren. ) Der Geruch beim Deckelöffnen ist trotz der kleinen Menge tatsächlich atemberaubend , aber den Kerlchen scheint's zu munden: Über die Hälfte ist schon verputzt. Den Rest hab' ich jetzt mit ordentlich Eierschalenmehl abgekalkt, damit's nicht so arg riecht. (Meine menschlichen Mitbewohner sind mit den Würmern noch nicht ganz so warmgeworden. Da kann ich mir keinen Geruchs-Faux-pas erlauben. )

tulpinchen hat geschrieben: Sa 10. Nov 2018, 18:58

Wurmcolonia hat geschrieben: Sa 10. Nov 2018, 11:09 Den Deckel auszuwischen ist unproblematisch, da sie dort keine Kokons ablegen. Sie würden dort wohl auch keinen Halt finden. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie Kokons in der leeren Ebene ablegen, da dort kein Futter ist. Außerdem würdest du einen Kokon sehen, ...

Ich glaub' tatsächlich, meine Amigos "vögeln" sowohl in der leeren Ebene als auch im Deckel.
Zumindest finde ich da voll oft der Länge nach dicht aneinander liegende Würmer, die irgendwie nass aussehen. Ich hab' gestern ein bisschen zur Wurm-Fortpflanzung gegoogelt und meine, das könnte dieser Schleim sein, den die bei der Paarung produzieren, um ihre Eier da reinzulegen. Allerdings hab' ich nichts zur Größe der frischen Eier gefunden. Die werden zu Beginn doch noch recht winzig sein und nicht gleich so groß wie Kokons, oder?

Wenn die Würmer unter dem Deckel nass aussehen, dann wahrscheinlich vom Kondenswasser, das sich unter dem Deckel bildet. Aber selbst wenn sie sich dort paaren, werden sie dort nicht den Kokon ablegen, da ihre Babys unter dem Deckel kein Futter finden werden, wenn sie schlüpfen.
Die Eier mit den Würmern werden im Kokon eingepackt, Der Kokon wird aus dem Schleimring, der vom Clitellum produziert wird, gebildet. In den Kokon gleiten bei der Ablage, je nach Art des Kompostwurms, ein oder mehrere Eier. Der Kokon verändert im Laufe der Zeit die Farbe, von gelb oder hellgrün über beige und braun bis dunkelbraun. Dunkelbraune Kokons sind oft auch bereits leer, weil das/die Babys schon geschlüpft sind. (Sehr viel ausführlicher schildert Dr. Ralf Klinger in seinem Buch "Regenwürmer - Helfer im Garten" den ganzen Prozess. Ein Buch, das ich sehr empfehlen kann und im Shop von Wurmwelten erhältlich ist. )
In der Zeichnung auf Seite 69 in dem Buch von Ralf Klinger sieht es so aus, wie wenn der Kokon mit der Zeit wachsen würde . Ich galube, dies ist nur der Darstellung geschuldet. Die beiden (vergrößert dargestellten) unteren Kokons müssen im Verhältnis zum gerade geschlüpften Baby gesehen werden, das ja nur 5 mm lang ist. Daher sind diese beiden unteren Kokons tatsächlich nur 3-4 mm lang, so groß, wie sie bereits bei der Ablage sind. D.h., die Eier bzw. das Ei ist im Kokon und der Kokon bleibt immer gleich groß, verändert aber seine Farbe.
Die Kokons meiner Dendros verändern auch nicht ihre Größe, sondern sind immer etwa 3-4 mm groß.
Von daher muss man nicht nach winzigen Eiern suchen, sondern nur nach den Kokons.