Eine Wurmwanderung
Eine Wurmwanderung
@ all
Habe auf meiner Festplatte einen Beitrag gefunden, den ich eigentlich nicht veröffentlichen wollte ...
aber vielleicht kann diese Beobachtung doch dem einen oder anderen bei seiner Gartenbearbeitung von Nutzen sein ...
Das Mehrfamilienhaus in dem ich wohne, hatte einmal einen wunderschönen Garten. Er war gehegt und gepflegt, es wuchs und gedieh – und – es gab viele Regenwürmer nebst allem was da so krabbelt und fleucht. Dann gab es einen Wechsel in der Gartenpflege und derjenige hat die Dinge sehr vernachlässigt. Die Pflanzen wurden abgeschnitten und im Biomüll entsorgt, es erfolgte keine Düngung mehr … aber wir hatten trotzdem noch Regenwürmer im Garten, zwar weniger – aber sie waren noch da.
Direkt neben uns zogen neue Nachbarn ein. Kurz darauf kamen sie auf die Idee, ihren Garten mit frischem Rindermist, nebst Stroh zu düngen. Als mein Nachbar den Mist ausbrachte, fragte er mich scherzhaft, ob ich auch etwas für meinen Balkon wollte… Klar doch, man kann’s ja mal probieren. (Ich hab dann die besten Stücke ausgelesen, etwas Stroh zugemischt und über den Winter abgelagert …, war eine hervorragende Idee, um Leben in die Balkonkästen zu bringen, kann es nur empfehlen.)
Über Nacht regnete es wie wild. Früh am nächsten Morgen stand ich auf meinem Balkon und beobachtete gedankenverloren einen Regenwurm, der aus dem linken Teil des Gartens kam. Unaufhaltsam kroch er weiter, schnurstracks an meinem Balkon vorbei. Dann sah ich noch einen und noch einen und noch einen … Innerhalb von zwei Tagen waren alle unsere Würmer abgewandert. Ich konnte wirklich zusehen. Es zog sie alle über die Straße zum Nachbarhaus.
Zwar bin ich der Meinung, dass es „normale“ Regenwürmer (Lumbrici Terristri???-Plural unbekannt) waren, aber es ging selten einer allein. Sie waren immer in Gruppen von mehreren Würmern.
Rein theoretisch hätten genug Kokons übrigbleiben müssen, damit in unserem Garten wieder der Nachwuchs herumspaziert. Jedoch dieser blieb aus. Obwohl ich immer wieder mal still und heimlich unter den Steinen oder unter den Stauden nachschaue – nichts. (Okay, meine Sichtungen in den letzten 5 Jahren belaufen sich auf 4 Würmer. Es ist zum heulen…)
Seit dieser Zeit ist unser Gartenboden nur noch verdichtet und die Gartenerde hat sich ebenfalls in ihrer Farbe verändert…
Ich gab diesem Vorfall damals den Namen Wurmwanderung. Die Würmer waren lange Zeit geblieben, weil es auch nirgendwo sonst etwas wirklich fressbares gab. Sie waren von Gehwegen und Straße umgeben. Als sie dann aber den Mistgeruch wahrnahmen, sind sie abgewandert.
Ähnliches (in sehr kleinem Stil) konnte ich auch ab und zu schon in Beeten beobachten.
Momentan bin ich jedenfalls der Meinung, dass ein Wurm, der in einem abgegrenzten Bereich lebt, nur wandert, wenn er da wo er ist nichts mehr zu fressen hat und von woanders her bereits etwas riecht …
… und deshalb hoffe ich weiter, dass meine beiden Indoorsysteme … jedes für sich … genug verwertbares Material zur Verfügung hat, denn ansonsten bräuchte ich in meinem Esszimmer einen Zebrastreifen für Kompostwürmer – und noch gibt es dafür kein Verkehrsschild…
Gruß
Wurmbär
Habe auf meiner Festplatte einen Beitrag gefunden, den ich eigentlich nicht veröffentlichen wollte ...
aber vielleicht kann diese Beobachtung doch dem einen oder anderen bei seiner Gartenbearbeitung von Nutzen sein ...
Das Mehrfamilienhaus in dem ich wohne, hatte einmal einen wunderschönen Garten. Er war gehegt und gepflegt, es wuchs und gedieh – und – es gab viele Regenwürmer nebst allem was da so krabbelt und fleucht. Dann gab es einen Wechsel in der Gartenpflege und derjenige hat die Dinge sehr vernachlässigt. Die Pflanzen wurden abgeschnitten und im Biomüll entsorgt, es erfolgte keine Düngung mehr … aber wir hatten trotzdem noch Regenwürmer im Garten, zwar weniger – aber sie waren noch da.
Direkt neben uns zogen neue Nachbarn ein. Kurz darauf kamen sie auf die Idee, ihren Garten mit frischem Rindermist, nebst Stroh zu düngen. Als mein Nachbar den Mist ausbrachte, fragte er mich scherzhaft, ob ich auch etwas für meinen Balkon wollte… Klar doch, man kann’s ja mal probieren. (Ich hab dann die besten Stücke ausgelesen, etwas Stroh zugemischt und über den Winter abgelagert …, war eine hervorragende Idee, um Leben in die Balkonkästen zu bringen, kann es nur empfehlen.)
Über Nacht regnete es wie wild. Früh am nächsten Morgen stand ich auf meinem Balkon und beobachtete gedankenverloren einen Regenwurm, der aus dem linken Teil des Gartens kam. Unaufhaltsam kroch er weiter, schnurstracks an meinem Balkon vorbei. Dann sah ich noch einen und noch einen und noch einen … Innerhalb von zwei Tagen waren alle unsere Würmer abgewandert. Ich konnte wirklich zusehen. Es zog sie alle über die Straße zum Nachbarhaus.
Zwar bin ich der Meinung, dass es „normale“ Regenwürmer (Lumbrici Terristri???-Plural unbekannt) waren, aber es ging selten einer allein. Sie waren immer in Gruppen von mehreren Würmern.
Rein theoretisch hätten genug Kokons übrigbleiben müssen, damit in unserem Garten wieder der Nachwuchs herumspaziert. Jedoch dieser blieb aus. Obwohl ich immer wieder mal still und heimlich unter den Steinen oder unter den Stauden nachschaue – nichts. (Okay, meine Sichtungen in den letzten 5 Jahren belaufen sich auf 4 Würmer. Es ist zum heulen…)
Seit dieser Zeit ist unser Gartenboden nur noch verdichtet und die Gartenerde hat sich ebenfalls in ihrer Farbe verändert…
Ich gab diesem Vorfall damals den Namen Wurmwanderung. Die Würmer waren lange Zeit geblieben, weil es auch nirgendwo sonst etwas wirklich fressbares gab. Sie waren von Gehwegen und Straße umgeben. Als sie dann aber den Mistgeruch wahrnahmen, sind sie abgewandert.
Ähnliches (in sehr kleinem Stil) konnte ich auch ab und zu schon in Beeten beobachten.
Momentan bin ich jedenfalls der Meinung, dass ein Wurm, der in einem abgegrenzten Bereich lebt, nur wandert, wenn er da wo er ist nichts mehr zu fressen hat und von woanders her bereits etwas riecht …
… und deshalb hoffe ich weiter, dass meine beiden Indoorsysteme … jedes für sich … genug verwertbares Material zur Verfügung hat, denn ansonsten bräuchte ich in meinem Esszimmer einen Zebrastreifen für Kompostwürmer – und noch gibt es dafür kein Verkehrsschild…
Gruß
Wurmbär
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Re: Eine Wurmwanderung
Hallo Wurmbär,
LG Werner
das würde mich wundern. Lumbricus terrestris hat sich darauf spezialisiert relativ frische Pflanzenteile in seine Gänge zu ziehen und Algenrasen abzuweiden. Eine Lumbricus terrestris-Population kann so im Herbst und Frühjahr das komplette Fallaub der Bäume verarbeiten. Mist ist normalerweise die Domäne des "Mistwurms" wie die Gattung Eisenia treffend genannt wird.Wurmbär hat geschrieben:Zwar bin ich der Meinung, dass es „normale“ Regenwürmer waren, aber es ging selten einer allein.
Ich habe wegen Latein eine Ehrenrunde gedreht. Bei dieser Fragestellung fühle ich mich daher nicht zuständig :mrgreen:Wurmbär hat geschrieben:(Lumbrici Terristri???-Plural unbekannt)
LG Werner
Re: Eine Wurmwanderung
Mußt Du mich bezüglicher dieser Gartenverhältnisse hier noch mehr depremieren?KrabbelPhi hat geschrieben: ... das würde mich wundern. Lumbricus terrestris hat sich darauf spezialisiert relativ frische Pflanzenteile in seine Gänge zu ziehen und Algenrasen abzuweiden. Eine Lumbricus terrestris-Population kann so im Herbst und Frühjahr das komplette Fallaub der Bäume verarbeiten. Mist ist normalerweise die Domäne des "Mistwurms" wie die Gattung Eisenia treffend genannt wird.
Toll, ich habe mal eine Doppelstunde lang an einer Latein-AG teilgenommen. Die nächsten drei Wochen war ich wegen sonstiger Termine nicht anwesend. In der fünften Woche haben wir eine Arbeit geschrieben. Bis die Arbeit ausgeteilt war, hatte ich fünf Minuten Zeit mir, die Vokabeln anzugucken. Dann kam was kommen mußte ...KrabbelPhi hat geschrieben:Ich habe wegen Latein eine Ehrenrunde gedreht. Bei dieser Fragestellung fühle ich mich daher nicht zuständig :mrgreen:
Es hat auch nichts genutzt, daß der Lehrer mir hinterher sagte, dass dies die beste 4,5 gewesen sei, die es je gegeben hätte - gemessen an der Teilnahme am Unterricht. Ich bin wieder ausgestiegen. Franz. und Engl. haben schon gereicht ... Aber der erste Satz, den ich gelernt habe lautete: Sicilia insula est. Man konnte aber auch sagen: Sicilia est insula ... Darauf beschränkt sich mein ganzes Latein ...
Gruß
Wurmbär
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Re: Eine Wurmwanderung
Interessanter Beitrag. Wahrscheinlich lag es am Nitrat im Rindermist.
Ha! Ich auchIch habe wegen Latein eine Ehrenrunde gedreht.
- KrabbelPhi
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Latinum miraculum est ...
Sonnenuntergang in der Karibik. Zu Deiner Linken das Rauschen des endlosen Ozeans, zu Deiner Rechten Dein Traummann. Du blickst ihm tief in die Augen und hauchst mit rauchiger Stimme "Silicia est insula!" Welcher Testosteronproduzent könnte diesem verbalen Zauber widerstehen? :mrgreen:Wurmbär hat geschrieben:Sicilia est insula ... Darauf beschränkt sich mein ganzes Latein ...
LG Werner
Edit: Ich habe das mal rausgenommen da es Neulinge falsch verstehen könnten.
Re: Latinum miraculum est ...
@ KrabbelPhi
Gruß
Wurmbär
come sei italiano ...ebbene ... ma parlo un pocco italiano ... woisch!KrabbelPhi hat geschrieben:Latinum miraculum est
Gruß
Wurmbär
Zuletzt geändert von Wurmbär am Fr 19. Nov 2010, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
- Flomax
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Re: Eine Wurmwanderung
@Wurmbär
... Du brauchst die Fotos aus der Karibik gar nicht zu entfernen! Du mußt nur einen Tag warten dann sind, wenn Du Glück hast, Beitrag und Fotos verschwunden!!!!! :mrgreen: :mrgreen:
... Du brauchst die Fotos aus der Karibik gar nicht zu entfernen! Du mußt nur einen Tag warten dann sind, wenn Du Glück hast, Beitrag und Fotos verschwunden!!!!! :mrgreen: :mrgreen:
- KrabbelPhi
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Re: Eine Wurmwanderung
Böser Flomax! Ironischer Flomax!! Macht armen Jasper völlig fertig :mrgreen:
Amüsierte Grüße
Werner
Amüsierte Grüße
Werner
Re: Eine Wurmwanderung
@ KrabbelPhi und Flomax
da muß ich Jasper aber (ausnahmsweise) verteidigen. Vor vielen Jahren war ich der Admin eines kleinen Büronetzwerks ... und egal was passiert, man/frau ist immer der Gelackmeierte ... Ich bin jedoch heute noch froh, dass mir nie ein Datenverlust oder größerer Fehler unterlaufen ist. (Dafür war ich aber manchmal auch ungenießbar) Theoretisch läßt sich alles wieder herstellen, aber es ist eine Frage der Kosten und der Zeit.
Und noch froher bin ich, dass ich mich daraus "zurückziehen" konnte ... (und bevor jetzt jemand fragt, warum ich dann mit dieser Forensoftware nicht klar komme - singt lieber "Verdammt lang her, verdammt lang her, verdammt lang her ..." (Sorry, mehr Text kann ich nicht aus diesem Lied)
... Wo gearbeitet wird, passieren Fehler ...
Gruß
Wurmbär
da muß ich Jasper aber (ausnahmsweise) verteidigen. Vor vielen Jahren war ich der Admin eines kleinen Büronetzwerks ... und egal was passiert, man/frau ist immer der Gelackmeierte ... Ich bin jedoch heute noch froh, dass mir nie ein Datenverlust oder größerer Fehler unterlaufen ist. (Dafür war ich aber manchmal auch ungenießbar) Theoretisch läßt sich alles wieder herstellen, aber es ist eine Frage der Kosten und der Zeit.
Und noch froher bin ich, dass ich mich daraus "zurückziehen" konnte ... (und bevor jetzt jemand fragt, warum ich dann mit dieser Forensoftware nicht klar komme - singt lieber "Verdammt lang her, verdammt lang her, verdammt lang her ..." (Sorry, mehr Text kann ich nicht aus diesem Lied)
... Wo gearbeitet wird, passieren Fehler ...
Gruß
Wurmbär
-
- Wurmling
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Re: Eine Wurmwanderung
Also, ich war in Latein nicht ganz so schlecht. Ich behaupte einfach mal, dass "Lumbrici terrestri" jeder Normal-Römer verstehen würde. Und mehr braucht`s doch nicht.
Übrigens: Wink an Werner....!
Übrigens: Wink an Werner....!
En casa de herrero cuchillo de palo.